Drahtzieher der Studentenmorde gefasst

  18 September 2015    Gelesen: 689
Drahtzieher der Studentenmorde gefasst
Vor fast einem Jahr verschwanden in Mexiko 43 Studenten. Vermutlich wurden alle ermordet. Von den meisten Opfern fehlt jede Spur. Doch nun nahm die Polizei einen der Hauptverdächtigen fest. Er gilt als Drahtzieher in dem Fall.
Fast ein Jahr nach dem Verschwinden und der mutmaßlichen Ermordung von 43 Studenten in Mexiko ist einer der Hauptverdächtigen festgenommen worden. Der 36-jährige Gildardo López Astudillo, alias "El Gil", sei im Touristenort Taxco im südlichen Bundesstaat Guerrero gefasst worden, teilten die mexikanischen Behörden mit. "El Gil" ist demnach ein führendes Mitglied des Drogenkartells Guerreros Unidos, das die Studenten ermordet haben soll. Der nationale Sicherheitsbeauftragte Renato Sales bezeichnete den Festgenommenen als "intellektuellen Autor" hinter dem Verschwinden der Studenten in Iguala.

In der Stadt im Bundesstaat Guerrero waren die jungen Leute am 26. September 2014 in eine Konfrontation mit der Polizei geraten. Laut der Staatsanwaltschaft hielten korrupte Beamte in Diensten einer Verbrecherbande sie für Mitglieder einer rivalisierenden Gang und griffen sie deshalb an. Mindestens sechs Studenten wurden erschossen, die übrigen verschwanden spurlos. Ermittlungen der Regierung zufolge nahm die örtliche Polizei die jungen Menschen illegal fest und lieferte sie der Bande Guerreros Unidos aus. Dann sollen die Opfer ermordet und auf einer Mülldeponie verbrannt worden sein. Der Staatsanwaltschaft zufolge wurden die Studenten irrtümlich für Mitglieder des rivalisierenden Drogenkartells Los Rojos gehalten. Allerdings hatte eine unabhängige Untersuchungskommission zuletzt massive Zweifel an der offiziellen Darstellung der Ereignisse geäußert.

In dem Fall der 43 Studenten gab es bisher bereits 111 Festnahmen. Einige sagten aus, "El Gil" habe angeordnet, die Studenten auf einer Müllhalde bei Cocula zu töten und ihre Leichen zu verbrennen. Den Ermittlungen zufolge schrieb er dem Chef der Guerreros Unidos, Sidronio Casarrubias Salgado, zuvor eine Nachricht, der zufolge es sich bei den jungen Männern um Mitglieder einer rivalisierenden Bande handle.

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