Betriebsratschef Osterloh warnt VW-Vorstand

  22 Auqust 2016    Gelesen: 602
Betriebsratschef Osterloh warnt VW-Vorstand
Sollten angesichts des Zuliefererstreits Stellen wegfallen, müsse das auch beim Vorstand Konsequenzen haben, sagt VW-Betriebsratschef Osterloh. Derweil hat ein anderer Autobauer ebenfalls Ärger mit der Zulieferer-Gruppe.
VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh hat im Zuge des Zuliefererstreits Volkswagen vor Kündigungen gewarnt. "Stammbelegschaft ist Stammbelegschaft, sagte Osterloh gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Wenn sich jemand trauen sollte, dort abbauen zu wollen, müssten wir auch den Vorstand verkleinern!" Darüber sei dann im Aufsichtsrat zu reden, so Osterloh. Als Arbeitnehmervertreter gehört er diesem ebenfalls an.

Der Streit zwischen Volkswagen sowie den sächsischen Zulieferern ES Automobilguss und Car Trim, die der Prevent-Gruppe angehören, schlägt von Montag an voll auf die Produktion des Golf durch. Ein bereits am Wochenende eingeleiteter Fertigungsstopp hält bis voraussichtlich zum kommenden Samstag (27. August) die Bänder für das wichtigste VW-Modell im Stammwerk Wolfsburg an.

30.000 Beschäftigten droht Kurzarbeit
Entsprechende Schichten der Belegschaft fallen aus, Kurzarbeit wird geprüft. In Zwickau soll die Montage für den Golf und auch für den Passat wegen fehlender Getriebeteile und Sitzbezüge ebenfalls ruhen. Im Werk Passat-Emden wurde schon Kurzarbeit für Tausende Beschäftigte angemeldet. Insgesamt könnten fast 30.000 VW-Beschäftigte betroffen sein.

Volkswagen und die hinter den beiden Lieferanten stehende Prevent-Gruppe kündigten an, zum Wochenbeginn ihre zuletzt abgebrochenen Verhandlungen über eine Lösung des Streits fortzusetzen. Prevent wirft VW vor, bestimmte Aufträge frist- und grundlos gekündigt zu haben. Dagegen wolle man sich mit dem Lieferstopp wehren. Der Konzern fordert hingegen von den Geschäftspartnern, bestehende Liefervereinbarungen einzuhalten.

Auch Daimler hat Ärger mit Prevent
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, hat derweil auch Daimler Ärger mit der Prevent-Gruppe. Demnach ist am Landgericht Braunschweig eine Klage in Millionenhöhe von Prevent gegen Daimler anhängig, bei der es um Auftragskündigungen aus dem Jahr 2013 gehen soll.

Ein Daimler-Sprecher bestätigte auf Anfrage der Zeitung, dass man sich in einer juristischen Auseinandersetzung befinde, jedoch weiter in "sehr geringem Umfang" mit der Prevent-Gruppe zusammenarbeite.


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