"Die Bestattung der Opfer wird in Amatrice stattfinden, wie es der Bürgermeister und die Gemeinde gefordert haben. Und das ist richtig so", twitterte Ministerpräsident Matteo Renzi. Der Bürgermeister der Stadt sagte, die Feier werde am Dienstagabend im Beisein von Renzi stattfinden.
"Gebt uns unsere Toten zurück"
Der Ort der Trauerfeier war jedoch noch unklar, weil die Kirche des Ortes ebenfalls zerstört ist. Knapp 80 Leichen mussten der Nachrichtenagentur Ansa zufolge nun wieder von Rieti nach Amatrice zurücktransportiert werden. "Nach Rieti gehen wir nicht, gebt uns unsere Toten zurück", zitierte die Nachrichtenagentur Ansa einen Protestierenden in Amatrice. "Heute ist ein hässlicher Tag", zitierten Medien den Bürgermeister der Stadt, Sergio Pirozzi. "Stellt Euch den Schmerz derer vor, die ihre Lieben verloren haben."
Das Erdbeben hatte die kleine Stadt am Mittwoch vor einer Woche vollkommen zerstört. 229 der mindestens 290 Todesopfer kommen aus dem Ort. Am Samstag hatte es bereits ein Staatsbegräbnis mit Präsident Sergio Mattarella und Premierminister Renzi in Ascoli Piceno in den Marken gegeben.
Derweil gibt es immer noch Vermisste. Zudem wurde eine Leiche unter vier Meter hohen Trümmern aus dem "Hotel Roma" in Amatrice geborgen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. In den Überresten des eingestürzten Hotels werden mindestens zwei weitere Tote vermutet.
Rat von Stararchitekten
Zudem versprach die Regierung einen transparenten Wiederaufbau. "Jeder Cent für die Hilfe wird überprüft", erklärte Renzi. Der Wiederaufbau müsse "so klug und schnell wie möglich" geschehen. Allerdings dürfe nichts überstürzt werden. Einrichtungen wie die Anti-Korruptions-Behörde seien eingeschaltet, um Misswirtschaft zu verhindern. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits, weil möglicherweise beim Bauen gepfuscht wurde.
Der Regierungschef holte sich zum Wiederaufbau Rat bei dem italienischen Stararchitekten Renzo Piano. "Renzi wollte von mir einen Rat, eine Vision, eine Hilfe für ein großes Projekt", sagte der 78-jährige Architekt der Zeitung "La Repubblica". Der Aufbau werde mindestens zwei Generationen dauern. Die Häuser der erdbebengefährdeten Apennin-Bergregion, die sich von Nord- bis Süditalien erstreckt, müssten modernisiert werden, damit sie künftig Erdstößen Stand hielten.
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