Russischer Jet nähert sich US-Flugzeug auf drei Meter

  08 September 2016    Gelesen: 948
Russischer Jet nähert sich US-Flugzeug auf drei Meter
Ein russischer Kampfjet kam über dem Schwarzen Meer einem US-Flugzeug gefährlich nah, Moskau sieht sich im Recht. Die deutsche Luftwaffe hatte im Baltikum auch mit russische Flugzeugen zu tun.
Ein russischer Kampfjet ist über dem Schwarzen Meer bis auf weniger als drei Meter an ein Aufklärungsflugzeug der US-Marine herangeflogen.

Dabei habe es sich um ein unvorsichtiges Störmanöver der russischen Maschine vom Typ SU-27 Flanker gehandelt, sagte Pentagonsprecher Jeff Davis.

Das betroffene US-Marineflugzeug des Modells P-8A Poseidon habe lediglich einen Routineeinsatz in internationalem Luftraum absolviert. Moskau wies die Kritik zurück.

Der russische Verteidigungsministeriumssprecher Igor Konaschenkow erklärte am Mittwoch, das amerikanische Flugzeug habe seine Sender nicht eingeschaltet gehabt und sich zweimal der südrussischen Grenze genähert.

Strikt an internationale Flugregeln gehalten

Russische Kampfjets seien deshalb entsandt worden. Die Piloten hätten sich strikt an internationale Flugregeln gehalten.

Das russische Kampfflugzeug störte die Poseidon nach Pentagonangaben insgesamt viermal. Das unsichere Manöver davon habe rund 19 Minuten angedauert.

Davis sagte, die Flugzeuge und Schiffe der US-Marine stünden regelmäßig in Kontakt mit russischen Einheiten in dem Gebiet. Die meisten Interaktionen seien sicherer und professioneller Natur.

Diesmal sei es anders gewesen. "Diese Aktionen haben das Potenzial, Spannungen unnötigerweise zu eskalieren. Sie könnten in einer Fehleinschätzung oder einem Unfall resultieren", sagte er.

Russische Jets sind in der Vergangenheit gelegentlich dicht an US-Flugzeuge und Marineschiffe in der Region herangeflogen. In einem dramatischen Vorfall in diesem Jahr näherten sich Kampfflugzeuge dem Kriegsschiff "USS Donald Cook" bis auf weniger als zehn Meter.

Russische und US-Militärs haben sich in den vergangenen Monaten mehrmals vorgeworfen, der anderen Seite jeweils gefährlich nahe gekommen zu sein, unter anderem über der Ostsee.

Das Verhältnis zwischen Washington und Moskau ist derzeit sehr gespannt, unter anderem wegen der russischen Annexion der Krim und der Unterstützung rivalisierender Seiten im Syrien-Konflikt. Am Donnerstag kommen nach Angaben Moskaus US-Außenminister John Kerry und sein russischer Kollege Sergej Lawrow in Genf zusammen, um erneut über ein mögliches gemeinsames Vorgehen in Syrien zu beraten.

Deutsche Jets fangen russische Flieger ab

Mit russischen Flugzeugen hat auch die deutsche Luftwaffe zu tun. Deutsche Kampfjets, die über dem Baltikum patrouillieren, haben am Mittwoch mehrere russische Flieger abgefangen. Ein Tupolew-134-Transportflugzeug sowie zwei SU-27-Kampfjets seien ohne aktives Transpondersignal im internationen Luftraum unterwegs gewesen, berichtet die "Bild"-Zeitung.

Deutsche Eurofighter begleitete die drei russischen Flugzeuge durch den internationen Luftraum. Russische Flieger seien meist ohne aktives Transpondersignal im internationalen Luftraum unterwegs, heißt es von der Luftwaffe. Das kann zu Gefahren führen, weil sie von Verkehrsflugzeugen nicht erkannt werden.

Quelle : welt.de

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