Nach der jüngsten Sitzung des "Normandie-Quartetts" (EU, UNO, Russland, USA) gaben die Vertreter der europäischen und der amerikanischen Seite zu verstehen, dass jegliche Bemühungen um die Konfliktregelung in Syrien, im Irak und im Jemen ergebnislos enden könnten, wenn sich Moskau und Teheran nicht daran beteiligen würden.
So sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, Russland und der Iran könnten zur Regelung der Situation im Nahen Osten beitragen, falls es ihnen gelingen würde, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und seine Regierung von einer politischen Machtübergabe zu überzeugen. Kerry reagierte positiv auf die Nachricht, dass Jordanien, einer der wichtigsten Verbündeten der USA in der Region und Mitglied der westlichen Anti-IS-Koalition, Moskau und Teheran mit Aufklärungsdaten versorgen und seine Aktivitäten mit den beiden Ländern koordinieren wird. „Davon werden letztendlich alle Seiten profitieren“, so Kerry nach dem Treffen des „Quartetts“.
Dass Washington und Brüssel zum Dialog mit Moskau und Teheran bereit sind, könnte zudem vom neuen Kräftegleichgewicht im Nahen Osten zeugen, schreibt das "Wall Street Journal" weiter.
„Was in Syrien vorgeht, führt zur Entstehung einer neuen Konstellation im Nahen Osten. (…) Die USA werden es mit der Zeit immer schwerer haben, die Einheit und Entschlossenheit ihrer Partner bei anderen Fragen der regionalen Sicherheit aufrechtzuerhalten“, zitierte die Zeitung den Analysten des Londoner International Institute for Strategic Studies Emile Hokayem. Aber das sei noch nicht alles: Das Sicherheitssystem und die Struktur der regionalen Bündnisse, die die USA im Nahen Osten in den letzten 50 Jahren gebildet hatten, würden sich allmählich abnutzen; und die arabischen Länder, die sich bis zuletzt auf Washington verließen, richten ihre Blicke immer häufiger nach Russland.
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