Der Hintergrund der Ankündigung dürfte sein, dass spanische Fußballvereine seit einiger Zeit beklagen, finanziell gegen Teams aus anderen Ländern – insbesondere aus Großbritannien – ins Hintertreffen geraten zu sein. Die britische Premier League hat mit dem Fernsehsender Sky und British Telecom einen Werbevertrag ausgehandelt, der jedem der 20 Erstligaklubs mindestens 100 Millionen Pfund garantiert. Verträge mit internationalen Fernsehsendern steuern zusätzlich rund 3 Milliarden Pfund bei, die ebenfalls an die Vereine ausgezahlt werden.
Das Modell der Dalian Wanda Group verspricht eine gleichmäßigere Verteilung der Werbeerlöse. „Wenn der europäische Klubwettbewerb nach den Vorstellungen von Wanda reorganisiert würde, besteht die Chance größerer Einnahmen durch die Übertragungen“, sagte Tebas. Zudem kritisierte er die Reformbestrebungen der Champions League als einseitig. „Wir sind am Vorschlag von Wanda noch stärker interessiert, seit die UEFA angekündigt hat, die Champions League zu reformieren, ohne den nationalen Ligen Details der Reorganisation mitzuteilen.“
In den vergangenen Jahren hatten chinesische Unternehmen ihre Investitionen in europäische Fußballklubs und Sportvermarkter deutlich erhöht. Vergangenes Jahr investierte Dalian Wanda Group über eine Milliarde Euro in einen führenden Schweizer Vermarkter von Übertragungsrechten.
Wandas Plan sieht die Schaffung eines einzigen Groß-Turniers vor, dass die derzeit bestehenden Turniere Champions League und Europa League ablösen soll. An diesem würden wahrscheinlich zwischen 32 und 64 Vereine teilnehmen. „Die Idee, die zwei Turniere zu vereinigen, ist nicht schlecht. Aber klar ist, dass wir einen Mechanismus erarbeiten müssen, der alle nationalen Ligen berücksichtigt. Die UEFA wird das nicht machen“, sagte Tebas.
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