Herrmann forderte, dass sich die Bundesländer nun schnell mit dem Thema beschäftigen. Er wolle es auch in der kommenden Woche mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière besprechen. „Wir haben da Sicherheitsdefizite, die wir im Interesse unserer Bevölkerung nicht hinnehmen können“, sagte Herrmann. Er hatte erst kürzlich nach der Festnahme von drei mutmaßlichen IS-Mitgliedern in Flüchtlingsunterkünften „eklatante Kontrolllücken“ in Deutschland beklagt.
Zwar stellte das Bamf laut RBB bislang selbst rund 3300 gefälschte Dokumente fest, doch offenbar sei es für die meisten Inhaber ohne Folgen geblieben. Mehrere Bundesländer kritisieren demnach außerdem, dass die Fälle zumeist nicht an sie weitergeleitet würden. Das Bundesamt hingegen verweise darauf, dass dies in Einzelfällen sehr wohl gemacht werde.
Brandenburg will als Konsequenz aus den Vorfällen rund 18.000 Datensätze des Bamf beschlagnahmen lassen. Man wolle so erfahren, wer genau ins Land gekommen sei, sagte Brandenburgs Generalstaatsanwalt Erardo Rautenberg im rbb. Es handele sich um die Unterlagen jener Flüchtlinge, die von September bis Dezember 2015 nach Brandenburg gekommen seien. Das Bamf verweigere die Herausgabe der Daten und begründe dies mit fehlender Verhältnismäßigkeit. Eine Stellungnahme der Behörde lag nicht vor.
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