Am Abend erklärte der örtliche Polizeichef, ein Mann sei während der Proteste erschossen worden. In einer Twitter-Nachricht von Vertretern der Stadt hieß es, das Opfer sei von einem anderen Demonstranten erschossen worden, nicht von der Polizei. Später dann erklärten die Behörden, der Mann sei nicht verstorben, sondern werde in einer Klinik durch Apparate am Leben gehalten.
Charlottes Bürgermeisterin Jennifer Roberts hatte die Bürger zuvor gebeten, daheim zu bleiben und von Gewalttaten abzusehen. „Bitte sagen Sie jedem, dass Gewalt keine Antwort ist“, appellierte Roberts auf CNN an die Bürger.
Am Mittwoch hatte Präsident Barack Obama mit Roberts und dem Bürgermeister der Stadt Tulsa in Oklahoma telefoniert, wo es nach tödlichen Polizeischüssen auf einen Afroamerikaner ebenfalls zu Ausschreitungen gekommen war. „Der Präsident drückte beiden Bürgermeistern sein Mitgefühl hinsichtlich der tragischen Vorkommnisse aus und bekräftigte die Bereitschaft der Regierung, wenn nötig Unterstützung zu leisten“, erklärte Obamas Sprecher.
Demonstranten fliehen vor Blendgranatente es in Charlotte Proteste gegeben, nachdem ein 43-jähriger Schwarzer von der Polizei erschossen worden war. Den Behörden zufolge hatte der Mann eine Waffe in der Hand und weigerte sich, diese niederzulegen. Dessen Familie und Augenzeugen hatten indes gesagt, der Mann habe keine Waffe, sondern ein Buch in der Hand gehabt.
Seit Jahren kommt es in den Vereinigten Staaten nach tödlichen Schüssen der Polizei auf Verdächtige immer wieder zu Unruhen. Oft sind die Opfer Schwarze. Kritiker werfen der Polizei Rassismus vor. 2013 hat ein Polizeibeamter ebenfalls in Charlotte einen unbewaffneten Schwarzen mit zahlreichen Schüssen niedergestreckt und getötet. Das Verfahren gegen den Polizisten endete ohne Urteil, da sich die Jury nicht einigen konnte. Die Behörden weigerten sich, ihn ein weiteres Mal anzuklagen.
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