Kampf um schwarze Wähler: Tumult in Charlotte macht Clinton und Trump bestürzt

  24 September 2016    Gelesen: 499
Kampf um schwarze Wähler: Tumult in Charlotte macht Clinton und Trump bestürzt
Beide Präsidentschaftskandidaten in den USA sind um die jüngsten Zwischenfälle in verschiedenen Städten besorgt, bei denen weiße Polizisten schwarze Bürger getötet haben, schreibt die "Nesawissimaja Gaseta" am Freitag.
In Charlotte (Bundesstaat North Carolina) kam es jüngst zu Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern von Protestaktionen und der Polizei. Die Menschen protestierten gegen den unfairen Umgang der Polizei mit Afroamerikanern.

Die Situation in North Carolina eskalierte, nachdem der 43-jährige Keith Lamont Scott am Dienstag von einem Polizeibeamten erschossen worden war. In diesem Moment soll er angeblich eine Schusswaffe in der Hand gehabt haben, weshalb der Polizeichef von Charlotte-Mecklenburg, Kerr Putney, erklärte, der Beamte Brentley Vinson habe seine Waffe berechtigt eingesetzt. Übrigens sind Putney und Vinson selbst Afroamerikaner.

Scotts Familienangehörige behaupten jedoch, er hätte vor einer Schule auf seinen Sohn gewartet und ein Buch in der Hand gehabt, als der Polizist ihn tötete.

Bei den Auseinandersetzungen in Charlotte wurden laut Reuters mindestens neun Menschen verletzt. 44 Protestierende seien von der Polizei festgenommen worden. Kurz zuvor hatte die weiße Polizistin Betty Shelby in Tulsa (Bundesstaat Oklahoma) den Afroamerikaner Terence Crutcher erschossen. Shelbys Rechtsanwalt behauptete, Crutcher wäre unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gewesen, aber die Einzelheiten dieses Zwischenfalls bleiben vorerst ungeklärt.

Die Unruhen in Charlotte geschehen vor dem Hintergrund des Präsidentschaftswahlkampfes zwischen Hillary Clinton und Donald Trump, die an den Stimmen der ethnischen Minderheiten interessiert sind.

Clinton erklärte, die Situation um die Tötung von schwarzen US-Bürgern werde allmählich „unerträglich“. „Es gibt zwar sehr viele Details, die wir bei diesen zwei Fällen nicht kennen, aber wir wissen, dass die Liste der von Polizisten getöteten Afroamerikaner um zwei Namen länger geworden ist“, wurde die demokratische Kandidatin von der „Washington Times“ zitiert.

Der Republikaner Trump, der weitaus weniger schwarze Anhänger als Clinton hat, war in dieser Woche ausgerechnet in North Carolina unterwegs, wo er sehr eigenartig um die Stimmen der Afroamerikaner warb. „Ihr habt weder eine Ausbildung noch einen Job, und ihr könntet gerade auf offener Straße niedergeschossen werden“, erklärte er und betonte dabei, dass die Schwarzen nichts zu verlieren hätten und deshalb ihre Situation radikal ändern und für ihn stimmen sollten.

Auf die Ereignisse in Charlotte reagierte der Milliardär aber eher zurückhaltend. Er sagte lediglich, er sei „sehr aufgeregt“ darüber, und plädierte für eine möglichst tiefgreifende Integration der Amerikaner aller ethnischen Gruppen. Laut CNN sagte Trump, der Mord an dem Schwarzen in Tulsa wecke bei ihm viele Fragen.

Quelle : sputnik.de

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