"No, no, noooo!" - Lewis Hamilton schrie verzweifelt, als beim Großen Preis von Malaysia plötzlich sein Heck qualmte. Doch für den britischen Formel-1-Weltmeister war nichts mehr zu retten. In Führung liegend blieb ihm nichts anderes übrig, als in der 41. Runde auszurollen. Sein Siegtraum war 15 Runden vor Schluss in Flammen aufgegangen - und der Rückschlag im Titelkampf traf den Briten schwer.
Nach dem Aus kniete sich der von der Pole Position gestartete Hamilton tief enttäuscht auf den Rasen neben seinem Auto. Bei der Rückkehr an der Box habe er Tränen in den Augen seiner Mechaniker gesehen, berichtete der 31-Jährige, für den sich eine schwarze Serie fortsetzte. Seit seinem Erfolg in Hockenheim am 31. Juli wartet der dreimalige Champion nun schon auf einen weiteren, den 50. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere.
In der ersten Wut attackierte Hamilton sogar seinen Arbeitgeber. "Ich kann einfach nicht glauben, dass dieser Motor geplatzt ist", wetterte er und verlangte Erklärungen. "43 Motoren hat Mercedes-Benz gemacht, und es passiert immer nur mir." Später relativierte er diese Aussagen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff kommentierte die Verschwörungstheorien ungewohnt milde und gelassen: "Nach diesem Zwischenfall hat Lewis allen Grund, frustriert zu sein. In so einer Situation darf er sagen, was er will, dazu hat er jedes Recht." Wolff fand auch: "Wir haben Lewis hängenlassen."
Rosberg hat Glück im Unglück
Hamiltons Teamkollege und WM-Rivale Nico Rosberg fühlte mit dem Briten, dem er in eisiger Feindschaft verbunden ist: "Ich kann mir vorstellen, wie es Lewis jetzt geht. Er muss völlig frustriert sein." Die tröstenden Worte fielen ihm leicht, denn Rosberg hatte in Malaysia riesiges Glück im Unglück. Der brennende Motor von Hamilton rettete ihm unverhofft doch noch die WM-Führung, nachdem ihn ein Crash mit Sebastian Vettel in der ersten Kurve scheinbar aussichtslos zurückgeworfen hatte.
Doch von Platz 17 jagte Rosberg in Sepang noch auf Platz drei hinter dem Red-Bull-Duo Daniel Ricciardo und Max Verstappen. Auch eine 10-Sekunden-Strafe wegen eines harten Überholmanövers gegen Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen steckte Rosberg weg. Vor den letzten fünf Grand Prix des Jahres hat er nun 23 Punkte Vorsprung auf den britischen Titelverteidiger. Da konnte es Rosberg auch verschmerzen, dass er bei der Siegerzeremonie Champagner aus dem Schuh des übermütigen Ricciardo trinken musste. Sein Kommentar dazu: "Ich hoffe, er gewinnt nicht noch mehr Rennen in diesem Jahr."
Quelle: n-tv.de
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