Isabel und Federica, beide 44, waren Franziskanerinnen und widmeten ihr Leben als Klosterschwestern der Mission und der Hilfe für Arme. Dann lernten sie einander kennen und warfen ihr altes Leben über den Haufen. Drei Jahre nach der ersten Begegnung fand die Zeremonie statt, in dem kleinen Ort Pinerolo in der Nähe von Turin.
Es war eine standesamtliche Trauung, seit diesem Jahr sind gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften in Italien möglich. Kirchlich zu heiraten, ist den beiden verwehrt – eigentlich. Denn die beiden wollen unbedingt auch eine kirchliche Feier. „Wir verlassen das Kloster, aber nicht die Kirche. Und wir verlieren auch den Glauben nicht“, sagen sie.
Ein schwerer Gang bleibt noch
Helfen will ihnen der frühere katholische Priester Franco Barbero, der im Jahr 2003 aus dem Priesterstand entlassen wurde, weil er die Haltung der Kirche zu Zölibat und Homosexualität kritisierte. Er hat mittlerweile schon einige gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften gesegnet.
Bis auch die Amtskirche den beiden Ex-Nonnen ihren Segen erteilt, dürfte es aber noch einige Jahrzehnte dauern, wenn überhaupt. Federica wird um einen schweren Gang nicht herumkommen: den zu ihrem Vater. „Ich muss meinem Vater nicht nur sagen, dass ich nicht mehr Nonne bin, sondern auch, dass ich glücklich bin, Isabel zu heiraten.“
Quelle : welt.de
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