Fußballer sollen beim Frauenteam trainieren

  04 Oktober 2016    Gelesen: 588
Fußballer sollen beim Frauenteam trainieren
"Frauen gehören an den Herd" - mit sexistischen Sprüchen haben tschechische Fußballer die Entscheidung einer Linienrichterin kommentiert. Die Profis wurden nun bestraft.
Zwei tschechische Fußballprofis sind von ihrem Verein für frauenfeindliche Aussagen gegen eine Schiedsrichterassistentin "bestraft" worden. Weil sie die Unparteiische Lucie Ratajova "an den Herd" gewünscht hatten, sollen Lukas Vacha und Tomas Koubek von Sparta Prag mit der Frauenmannschaft trainieren. "Um sich mit eigenen Augen zu überzeugen, dass Frauen nicht nur am Herd geschickt sein können", sagte der Generaldirektor des Erstligisten, Adam Kotalik, der Zeitung "Lidove noviny".

Zwei tschechische Fußballprofis sind von ihrem Verein für frauenfeindliche Aussagen gegen eine Schiedsrichterassistentin "bestraft" worden. Weil sie die Unparteiische Lucie Ratajova "an den Herd" gewünscht hatten, sollen Lukas Vacha und Tomas Koubek von Sparta Prag mit der Frauenmannschaft trainieren. "Um sich mit eigenen Augen zu überzeugen, dass Frauen nicht nur am Herd geschickt sein können", sagte der Generaldirektor des Erstligisten, Adam Kotalik, der Zeitung "Lidove noviny".

Verbandschef Miroslav Pelta verurteilte die Macho-Sprüche nach dem 3:3-Spiel gegen Zbrojovka Brünn umgehend als "völlig inakzeptabel". Die Disziplinarkommission des Verbands will sich noch in dieser Woche mit dem Vorfall befassen.

Koubek postete inzwischen ein Foto seiner Freundin und Tochter bei Instagram und bat um Entschuldigung: "Ich liebe meine Mädels und möchte, dass sie im Leben etwas erreichen, worauf wir stolz sein werden."

Vacha betonte auf seiner Facebook-Seite, er habe lediglich einen speziellen "Fehler" von Ratajova kommentiert, aber keine anderen Frauen beleidigen wollen. Er sei zudem ein großer Fan des Frauenfußballs. Allerdings hatte Vacha bereits früher Fotos einer brasilianischen Schiedsrichterin im Bikini bei Twitter gepostet und sich spöttisch dazu geäußert.

Die Trainingsbeteiligung von Vacha und Koubek bei den Frauen dürfte nicht allzu lange anhalten und eher symbolischen Charakter tragen. Sparta sprach in einer Erklärung wörtlich von "einigen Trainingseinheiten", die Koubek und Vacha mit den Frauen absolvieren müssten.

Der tschechische Nationaltrainer Karel Jarolim, der mit der Auswahl am Samstag in Hamburg in der WM-Qualifikation gegen Deutschland spielt (20.45 Uhr, High-Liveticker SPIEGEL ONLINE) schien nicht allzu betroffen von den Vorfällen, obwohl Keeper Koubek im aktuellen Aufgebot der Tschechischen Republik steht: "Um ehrlich zu sein, habe ich keine Zeit, mich mit so etwas zu beschäftigen. Es war nur eine Kleinigkeit", wurde der Coach von "Lidove Noviny" zitiert.

Quelle : spiegel.de

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