Millionen Amerikaner sollen sich vor „Matthew“ in Sicherheit bringen

  07 Oktober 2016    Gelesen: 1062
Millionen Amerikaner sollen sich vor „Matthew“ in Sicherheit bringen
Sechs Jahre nach einem verheerenden Erdbeben erlebt die Karibikinsel Haiti abermals eine desaströse Naturkatastrophe. Helfer melden viele Tote und Tausende zerstörte Häuser. Nun trifft der Sturm auf Florida.
Auf der Karibikinsel Haiti ist die Zahl der Todesopfer durch den Hurrikan „Matthew“ weiter angestiegen. Allein in dem am stärksten betroffenen Department Sud starben über 300 Menschen. Das berichtete der Radiosender Metropole am Donnerstag unter Berufung auf den örtlichen Zivilschutz. Zuvor hatten die Behörden 108 Todesopfer im ganzen Land gemeldet, davon 26 im Department Sud.

Der Wirbelsturm hatte in der Karibik massive Verwüstungen angerichtet. Besonders schwer wurde der Südwesten Haitis getroffen. Der Abgeordnete Pierre-Louis Ostin berichtete, dass allein in der südlichen Gemeinde Roche-à-Bateau mindestens 50 Menschen getötet worden seien. Die Hilfsorganisation Care teilte mit, in der südhaitianischen 30.000-Einwohner-Stadt Jérémie habe der Sturm rund 80 Prozent der Gebäude zerstört.

Nach Angaben des UN-Büros für humanitäre Hilfe ist die Hälfte der elf Millionen Haitianer von dem Wirbelsturm betroffen. Da viele der am stärksten betroffenen Gebiete nicht mehr erreichbar waren, ist das genaue Ausmaß der Katastrophe noch nicht abschätzbar. In dem völlig verarmten Karibikstaat leben sechs Jahre nach dem verheerenden Erdbeben mit mehr als 200.000 Toten immer noch Zehntausende in Zelten und Notunterkünften.

Nach Verwüstung in der Karibik: Wirbelsturm „Matthew“ bedroht nun Florida
In der Nacht zum Freitag bewegte sich „Matthew“ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Kilometern pro Stunde auf die Küste der Vereinigten Staaten zu. Präsident Barack Obama verkündete den Ausnahmezustand für Florida und den weiter nördlich gelegenen Bundesstaat South Carolina, was die unmittelbare Freigabe von Bundesmitteln für Notmaßnahmen ermöglichte.

Die Behörden in Florida, Georgia und South Carolina ordneten die Evakuierung küstennaher Regionen an. Drei Millionen Menschen waren aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Der Hurrikan schöpfte auf seinem Weg in Richtung Amerika neue Kraft und wurde wieder auf die Stärke 4 hochgestuft – eine Stufe unter der Höchstkategorie, die er zwischenzeitlich ebenfalls erreicht hatte. Er könnte der verheerendste Hurrikan sein, der Florida seit „Andrew“ im Jahr 1992 heimsucht.


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