Selbst seine Ehefrau Melania findet diese vulgären Bemerkungen "inakzeptabel und beleidigend". Dennoch empfiehlt sie Trump weiterhin als geeigneten Kandidaten für das Amt des US-Präsidenten und hofft, dass die "Leute seine Entschuldigung annehmen", so wie sie das getan habe.
Mit einer lahmen Entschuldigung ist es nur nicht getan. Denn Trumps Verhalten ist kein Einzelfall und erfüllt, wie nun auch andere US-Republikaner feststellen, durchaus den Tatbestand des sexuellen Übergriffs. Die kanadische Autorin und Bloggerin Kelly Oxford bat Frauen als Reaktion auf die Veröffentlichung des Trump-Video darum, ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen dieser Art zu twittern.
Es beginnt in der Kindheit
Oxford machte selbst den Anfang: In einem Stadtbus habe ein alter Mann ihr zwischen die Beine gegriffen und sie dabei angegrinst. "Ich war 12", schrieb Oxford. Die Flut von Antworten auf diesen Tweet war überwältigend. Sie bekomme 50 Antworten in der Minute, twitterte Oxford später. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits den Überblick über die vielen Fälle aus aller Welt verloren, von denen Frauen berichteten.
Häufig ereigneten sich die ersten Vorfälle bereits, als die Frauen noch Mädchen waren. Manche Frauen berichteten von immer wieder neuen Angriffen im Laufe ihres Lebens.
Sie habe Frauen erreichen und ihnen sagen wollen, dass es nicht in Ordnung sei, wenn Männer sich ihnen gegenüber so verhalten, wie es offenbar nicht nur für Trump völlig normal zu sein scheint, schrieb Oxford in einer E-Mail an den US-Sender NBC. Viele der Tweets laufen unter #notokay. Das zeige, dass Frauen nicht mehr bereit seien, den Missbrauch zu erdulden. Wenn die Tweets der Frauen als Laufband im Fernsehen laufen würden, würde sich das wie Krieg anfühlen, betonte die Kanadierin. Innerhalb von 24 Stunden gab es über 8 Millionen Antworten auf Oxfords Aufruf.
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