Selbstmord für alle? Niederlande erweitern Sterbehilfe-Gesetz

  14 Oktober 2016    Gelesen: 508
Selbstmord für alle? Niederlande erweitern Sterbehilfe-Gesetz
Die niederländische Regierung arbeitet an einem Gesetzentwurf, der Tötung auf Verlangen auch Menschen erlaubt, die zwar nicht unbedingt unter einer unheilbaren und tödlichen Krankheit litten, ihr Leben aber trotzdem als „abgeschlossen“ betrachteten. Dies meldete die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch.
Die Niederlande waren 2002 das erste Land, das die Sterbehilfe überhaupt erlaubte, allerdings nur für Patienten, die unerträgliche Leiden und keine Aussichten auf Genesung hatten.

Nun haben die Justiz- und Gesundheitsminister des Landes in einem gemeinsamen Brief an das Parlament geäußert, dass auch Menschen, „die den ausgewogenen Beschluss gefasst haben, dass ihr Leben erschöpft ist, eine Möglichkeit haben sollten, unter Berücksichtigung der strengen und detailliert erarbeiteten Bedingungen ihrem Leben ein würdiges Ende zu setzen“.

An dem Gesetzentwurf soll noch weiter gearbeitet werden, hieß es weiter. Dem Reuters-Bericht zufolge werden hierzu Ärzte und Ethikexperten hinzugezogen, das Dokument kann noch bis Ende 2017 beschlossen werden. Es wird erwartet, dass der Vorstoß noch mehr Kritik der Sterbehilfe-Gegner auslösen wird, die behaupten, die Euthanasie in den Niederlanden habe schon jetzt die ursprünglich gesetzten Grenzen überschritten. In der Gesellschaft genießt die Prozedur und die Regierungspolitik hierzu allerding breite Unterstützung. 2015 waren 5516 Fälle von Sterbehilfe im Land registriert worden. Das machte 3,9 Prozent aller Todesfälle aus.

Quelle : sputnik.de

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