Trump wehrt sich gegen Belästigungs-Vorwürfe

  14 Oktober 2016    Gelesen: 1232
Trump wehrt sich gegen Belästigungs-Vorwürfe
Der Milliardär bezeichnet die Anschuldigungen gegen ihn als erfunden und kündigt eine Klage gegen die „New York Times“ an. Die Zeitung verteidigt den Artikel, in dem Frauen über Trumps sexuelle Übergriffe berichten.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat Vorwürfe von sexuellen Übergriffen zurückgewiesen. Sie seien vollkommen falsch, sagte Trump am Donnerstag während einer Wahlveranstaltung in Florida. Das könne er beweisen. Zuvor hatten vier Frauen bei verschiedenen amerikanischen Medien Belästigungsvorwürfe gegen Trump erhoben. „Ich habe diese Menschen nie getroffen. Ich weiß noch nicht mal wer sie sind. Die Geschichten sind erfunden“, sagte Trump zu einem späteren Zeitpunkt während einer Rede in Ohio.

Trump bezeichnete die Berichte als „Verleumdungen und Schmähungen“, hinter denen die „Clinton-Maschine“ stecke. Es handle sich um eine „konzertierte, koordinierte und bösärtige“ Kampage. Neben den über amerikanische Medien erhobenen Vorwürfen muss sich Trump auch gegen den Vorwurf einer Reporterin des Magazins „People“ wehren. Sie bezichtigt Trump, er habe sie zu einem Kuss gezwungen.

Der Milliardär kündigte eine Klage gegen die „New York Times“ an, sein Anwalt verlangte die Rücknahme des Artikels und eine Entschuldigung durch die Zeitung. Die „New York Times“ zitierte zwei der Frauen, welche die Vorwürfe erhoben.

Zeitung verteidigt Artikel

Die „New York Times“ wehrt sich gegen den Vorwurf der Verleumdung. „Das Wesen eines Verleumundungvorwurfs besteht darin, jemandes Ruf zu schützen“, schrieb der Vizepräsident der Zeitung, David McCraw, am Donnerstag in einem Brief an Trumps Anwalt. Trump habe sich seinen Ruf jedoch bereits „selbst geschaffen“.

Zeitungs-Vizechef McCraw schrieb, nichts in dem Artikel habe „die geringste Auswirkung auf den Ruf, den sich Herr Trump durch seine eigenen Worte und Taten bereits selbst geschaffen hat“. Er verwies auf Trumps schlüpfrige Kommentare über Frauen und fügte hinzu, es gebe aber einen noch wichtigeren Aspekt: „Die Frauen, die in unserem Artikel zitiert werden, haben über eine Frage von nationaler Bedeutung gesprochen. Wir hätten nicht nur unseren Lesern, sondern auch der Demokratie einen Bärendienst erwiesen, wenn wir sie nicht hätten sprechen lassen.“

Die „New York Times“ habe getan, „was das Gesetz erlaubt: Wir haben nachrichtlich relevante Informationen über ein Thema von großem öffentlichen Interesse publiziert“, hieß es in dem Brief weiter. Wenn Trump anderer Meinung sei und meine, US-Bürger hätten kein Recht darauf zu hören, was diese Frauen zu sagen haben, und wenn er meine, seine Kritiker müssten „still sein oder bestraft werden“, dann begrüße die Zeitung „die Gelegenheit, dass ein Gericht ihn eines Besseren belehrt“.

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Am Donnerstag äußerte sich auch First Lady Michelle Obama zu dem Thema. Sie kritisierte Trump scharf. Sie sei tief erschüttert, sagte Obama bei einer Wahlkampfveranstaltung für Trumps demokratische Rivalin Hillary Clinton in New Hampshire.

Vier Wochen vor der Wahl liegt Trump der jüngsten Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge deutlich hinter Clinton. Seine Wahlchancen bei Frauen sind demnach besonders schlecht.


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