Nein, nein, wurde den verwunderten Gästen bedeutet, die ihr Kommen bestätigt hatten und nun nicht wussten, wohin sie sich setzen sollten: Genau für sie seien die Plätze reserviert. Doch wer sich allerdings in die ersten beiden Reihen setzen wollte, hatte außer Acht gelassen, dass Frankreich nicht nur das Land der Kunst, Kultur und Bürokratie ist, sondern auch das der feinen Unterschiede. Hier lagen Blätter mit dem Aufdruck „Reserviert“, den anderen weiter hinten zum Verwechseln ähnlich.
Nein, nein, wurde den verwunderten Gästen bedeutet: Diese Plätze seien vorgesehen für die französische Delegation und ihre Gastgeber. Es folgten Sätze voller gravité und ambition, communauté und importance. Während man sich nebenan beim Ehrengast dieses Jahres auf Wunsch ein Gedicht über die See ins Ohr flüstern lassen konnte, was wir jetzt schon vermissen. Zum Glück ist Frankreich nicht nur das Land der Kunst, Kultur, Bürokratie und feinen Unterschiede, sondern auch des Charmes, des Verves, der Légèrté. Ein Land zudem voller Schriftsteller und Künstler, die ihren eigenen Willen haben, ihren eigenen Kopf und ihre eigene Widerborstigkeit, und unter den „Hunderten“, mit denen Frankreich die Messe, die Stadt und das Land plangemäß im kommenden Jahr überziehen will, werden wohl auch ein paar von ihnen zu finden sein. Darauf ruht unsere Hoffnung. Immerhin ist Frankreich auch das Land der Subversion.
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