Wie es um die Familie bestellt ist, zeigen die weiteren Begünstigten in Caprottis Testament: Seinen fünf Enkeln vererbt er die andere Hälfte des Barvermögens, sie erhalten so je etwa 15 Millionen Euro. Seine Ehefrau erbt laut "La Repubblica" das Unternehmen sowie ein Blumengemälde von Henri de Fantin-Latour.
Das Testament ist eine Ohrfeige vor allem für Caprottis zwei Kinder. Mit ihnen hatte sich der Unternehmer überworfen. 2005 sprach er ihnen laut "Forbes" noch 92 Prozent seiner Firmenanteile zu. Sechs Jahre danach hob er das Versprechen wieder auf. Seine Kinder verklagten ihn daraufhin, doch Caprotti gewann den Rechtstreit. Im Testament vermacht er ihnen nun Immobilien und Kunstwerke. Auch das Pariser Museum Louvre hat der Supermarktgründer bedacht. Es erhält ein Gemälde von Édouard Manet.
Seine Sekretärin und spätere Assistentin hatte Caprotti auch im Streit mit seinen Kindern unterstützt. Sie habe gewusst, dass Caprotti sie im Testament erwähnen werde, sagte sie laut "La Repubblica". Nun werde sie das gleiche für Wohltätigkeitsorganisationen tun, was er in aller Stille getan habe.
Caprotti hatte Esselunga als erste Supermarktkette Italiens 1957 gemeinsam mit dem späteren US-Vizepräsidenten Nelson Rockefeller gegründet - dem Enkel des legendären John D. Rockefeller. Das Unternehmen ging später in den alleinigen Besitz der Caprottis über und hat heute über ganz Italien verteilt 152 Supermärkte und rund 22.000 Mitarbeiter. Eine Zeit lang besaß Esselunga auch 50 Prozent an Penny in Italien.
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