Dem Brandanschlag waren im Laufe des Tages einige Entwicklungen vorausgegangen – die Festnahme einiger Abgeordneter der PKK-nahen Demokratischen Partei der Völker (HDP) in mehreren Städten der Türkei, ein Autobombenanschlag in der südosttürkischen Provinz Diyarbakir sowie die Statements einiger türkischer Politiker, die Deutschland und Europa dafür kritisierten, dass sie Terrororganisationen in der Türkei nicht verurteilten.
Die Gruppe aus zehn Verdächtigen habe ein Café im ersten Stock des Gebäudes, das dem Türken Cengiz Cura gehört, mit Molotowcocktails angegriffen. Die Fenster des Cafés seien bei dem Anschlag beschädigt worden, es sei ein kleiner Brand entstanden.
Cura, der mit der Nachrichtenagentur Dogan sprach, erklärte, dass der Brandanschlag gegen 21 Uhr stattgefunden habe und sich in dem Café Gäste aufgehalten hätten. „Ich weiß nicht, wer sich traut, solch einen Anschlag zu verüben, während Menschen in dem Gebäude sind“, sagte Cura und fügte hinzu, dass an dem Gebäude hoher Sachschaden entstanden sei.
Die noch nicht identifizierten Täter, die ihre Gesichter mit Tüchern nach Art der PKK-Terroristen verhüllt hätten, hätten mit Eisenkugeln auf Fenster im zweiten Stock geschossen, wo eine deutsche Familie lebe, heißt es weiter.
Der WDR berichtet, dass Landeskriminalamt und Mordkommission nun in dem Fall in alle Richtungen ermittelten. Polizeiangaben zufolge seien zwei Tatverdächtige kurz nach dem Brandanschlag festgenommen worden. Es handele sich dabei um einen 19- und einen 23-jährigen Mann, die dem Haftrichter vorgeführt werden sollen.
Auf dem Gelände einer Kindertagesstätte in der Nähe des Tatortes seien Spuren entdeckt worden, die mit der Straftat in Zusammenhang stehen könnten. Nach der Vernehmung aller Zeugen werde die Polizei mehr Informationen zum Tathergang geben.
Tags: