Obama empfängt Trump im Weißen Haus
Auch der unterlegenen US-Demokratin Hillary Clinton war sehr daran gelegen, das Land nach einem beispiellosen Wahlkampf zur Einigkeit aufzurufen. Vor Anhängern in New York sagte sie, die Niederlage tue zwar sehr weh. Gleichwohl biete sie dem Sieger zum Wohle der USA ihre Zusammenarbeit an.
Tausende Menschen gingen in mehreren US-Städten nach der Entscheidung auf die Straßen. In New York protestierte am Mittwochabend eine große Menschenmenge mit der Parole "Nicht mein Präsident!" gegen den zukünftigen US-Präsidenten. Viele Demonstranten hatten sich auch vor dem Trump-Tower in New York versammelt. Vor dem Gebäude standen sandgefüllte Sattelschlepper zum Schutz. Auch in Chicago, Seattle und in Kalifornien machten viele Bürger ihren Unmut über den umstrittenen Republikaner Luft.
Brennende US-Flaggen und landesweite Proteste
Nach Angaben des Senders CNN wurden aus sieben Städten Proteste gemeldet. US-Medien zeigten Bilder aus dem kalifornischen Oakland und aus Portland in Oregon. Dort blockierten Demonstranten Straßen. In einigen Fällen wurde Müll angezündet, auch US-Flaggen wurden verbrannt. Nach Angaben des "Time Magazine" gab es auch in Pittsburgh in Pennsylvania im Osten des Landes Proteste.
Das Endergebnis der Wahl steht noch nicht fest. Sicher ist aber, dass Trump der Sieg nicht mehr zu nehmen ist. Aus Michigan und New Hampshire konnte allerdings immer noch kein Ergebnis verkündet werden. Derzeit liegt Trump bei 290 Wahlmännern, Clinton bei 228. 270 wurden für den Sieg benötigt.
Nach seinem Triumph regiert Trump von Januar an die größte Wirtschafts- und Militärmacht der Welt. Er wird zu Beginn seiner Amtszeit mit fast 71 Jahren der dann älteste US-Präsident sein. Dank des Doppelsiegs seiner Republikaner in Senat und Repräsentantenhaus kann Trump politische Vorhaben wohl ohne große Gegenwehr durchsetzen. Trump wird der erste Präsident seit Dwight D. Eisenhower ohne politische Amtserfahrung sein. Die Neubesetzung einer offenen Richterstelle am Weichen stellenden Obersten Gericht, dem Supreme Court, dürfte eine seiner ersten wesentlichen Amtshandlungen sein. Trump hatte mit populistischen Parolen Wahlkampf gemacht. Er wetterte gegen Einwanderer und Muslime, kritisierte ungestrafte Abtreibung und lehnte die Einschränkung des Rechts auf Waffenbesitz ab.
Quelle: n-tv.de