Dazu werde es kommen, falls Trump, wie im Wahlkampf angekündigt, China zu einem "Währungsmanipulierer" erkläre und bis zu 45 Prozent Strafzölle auf chinesische Güter erhebe, heißt es in dem namentlich nicht gekennzeichneten Artikel. In diesem Fall werde China "Gegenmaßnahmen" ergreifen, die den "gigantischen" Handel zwischen China und den USA "paralysieren würden". Laut dem Meinungsartikel würden sich Chinas Reaktionen auf Trumps angekündigten Protektionismus nicht in Strafzöllen oder Importbegrenzungen erschöpfen. "Ein Bündel von Boeing-Bestellungen wird durch Airbus ersetzt", heißt es weiter. Verkäufe von US-Autos und von iPhones würden Rückschläge erleiden. "Importe von Sojabohnen und Mais aus den USA werden gestoppt."
Als warnendes Beispiel führt die "Global Post" den Strafzoll von 35 Prozent an, den US-Präsident Barack Obama nach seiner Amtsübernahme zeitweilig auf die Einfuhr chinesischer Reifen erhoben hatte. Dies habe zu chinesischen Zöllen auf US-Hühnerfleisch und Autoteile geführt. Beide Länder hätten am Ende verloren, heißt es in dem Artikel. "Von da an hat die Obama-Regierung keinen Handelskrieg mehr gegen China geführt."
Trump hatte im Wahlkampf immer wieder chinesische Importe für Arbeitsplatzverluste verantwortlich gemacht und Peking betrügerische Methoden in der Handelspolitik unterstellt. Vor allem warf Trump China vor, den Wert seiner Währung Renminbi künstlich niedrig zu halten, um den Export zu fördern. Den Wählern hatte Trump versprochen, als Präsident werde er China vor der Welthandelsorganisation verklagen und hohe Strafzölle auf chinesische Importe erlassen: "Wenn sie das sehen, werden sie aufhören zu betrügen."
Der Leitartikel der "Global Post" macht allerdings deutlich, dass China keineswegs beabsichtigt, im Falle einer Handelsauseinandersetzung mit den USA klein beizugeben, sondern sich am längeren Hebel sieht. Ein "gewitzter Geschäftsmann" wie Trump, so heißt es weiter in dem Artikel, sollte nicht so "naiv" sein, es auf eine Kraftprobe im Handel mit China ankommen zu lassen.
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