Sanders nennt Nominierung Bannons “völlig inakzeptabel“

  17 November 2016    Gelesen: 514
Sanders nennt Nominierung Bannons “völlig inakzeptabel“
Stephen Bannon soll Chefstratege des neuen US-Präsidenten werden. Senator Bernie Sanders hält das für nicht hinnehmbar: "Rassismus und Sektierertum" hätten in der Politik keinen Platz.
Bernie Sanders hat den designierten Präsidenten Donald Trump aufgefordert, Stephen Bannon nicht zum neuen Chefstrategen zu machen. Die Nominierung eines "Rassisten" für eine Leitungsposition sei "völlig inakzeptabel", erklärte der Senator aus dem US-Bundesstaat Vermont per Mitteilung.

In einer Demokratie sei Platz für Meinungsverschiedenheiten, aber "Rassismus und Sektierertum" hätten in der Politik keinen Platz. "Die Nominierung von Herrn Bannon durch Herrn Trump muss annulliert werden", sagte Sanders.

Auch er hatte sich um das Präsidentenamt beworben, war allerdings an seiner parteiinternen Rivalin Hillary Clinton gescheitert. Am Mittwoch wurde Sanders nun ins Führungsteam von Charles Schumer berufen, dem frisch gekürten Minderheitsführer der US-Demokraten im Senat.

Bannon hatte Trumps Wahlkampf in den vergangenen Monaten geleitet. Er wird als Chefstratege im Weißen Haus einer der mächtigsten Mitglieder des Regierungsteams. Der 62-Jährige war Chef der ultrakonservativen Nachrichten-Website "Breitbart News", die sich mit einem Anti-Eliten- und Anti-Einwanderer-Kurs vor allem an weiße, rechtskonservative Leser richtet (hier lesen Sie mehr zu "Breitbart").

Verwirrung um Treffen zwischen Trump und Abe

Trump wird am 20. Januar die Regierung von seinem Vorgänger Barack Obama übernehmen. Zuletzt hatte er Probleme, sein Team zusammenzustellen, der Prozess verläuft teils chaotisch. Jüngstes Beispiel ist Trumps geplantes Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe.

Es soll am Donnerstag stattfinden. Doch Vertreter Japans erklärten am Mittwoch, es sei noch immer unklar, wann genau und an welchem Ort in New York die Begegnung erfolge. Zudem stehe nicht fest, wer genau eingeladen ist und teilweise auch, wen die japanische Seite bei Fragen kontaktieren kann. "Es hat eine Menge Verwirrung gegeben."

Trumps Team ließ am Mittwoch Fragen zu Abes Besuch unbeantwortet. Der Geschäftsmann selbst erklärte via Twitter, die Übergabe der Amtsgeschäfte laufe reibungslos. Er und sein Vize Mike Pence hätten mit fast 30 ausländischen Staats- und Regierungschefs per Telefon gesprochen, teilte Trumps Team am Mittwoch mit - ein Seitenhieb auf die "New York Times". Die Zeitung sei lediglich verärgert darüber, "dass sie in der Berichterstattung über mich wie ein Trottel aussah", schrieb Trump via Twitter.

Wie Malcolm Turnbull an Trumps Handynummer kam

Als einer der ersten ausländischen Staatschefs erreichte Australiens Premier Malcolm Turnbull den amerikanischen Wahlsieger nur Stunden nach Bekanntwerden des Ergebnisses. An die Handynummer Trumps kam Turnbull offenbar über den Golffreund des neuen US-Präsidenten, Greg Norman. "Ich habe großen Respekt für beide Männer, die vom Volk gewählt wurden, und ich bin glücklich, Trump meinen Freund nennen zu können", erklärte Norman.

Bill de Blasio erläutert Trump die "Ängste der New Yorker"

Als einer der großen Kritiker Trumps gilt New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio. Bei einem persönlichen Treffen hat er dem künftigen US-Präsidenten nun eigenen Angaben zufolge die Sorgen der Bewohner erläutert. "Ich habe versucht, ihm gegenüber auszudrücken, wie viel Angst in Gemeinden quer durch diese Stadt herrscht", sagte der Demokrat nach dem Treffen im Trump Tower. Trotz "erheblicher Differenzen" sei das etwa einstündige Treffen respektvoll verlaufen.

De Blasio versprach, weiterhin all jene New Yorker zu schützen, die sich von Trumps Politik angegriffen oder benachteiligt fühlten - ob Muslime, Juden, Angehörige der LGBT-Gemeinde oder Frauen. Trump müsse allen New Yorkern und Amerikanern zeigen, dass sie willkommen seien, sagte de Blasio. Den Dialog mit Trump werde er weiterführen: "Auch Menschen, die Differenzen haben, können einen Dialog führen." (Hier lesen Sie mehr über New York als Hochburg der Trump-Gegner.)

Trump selbst äußerte sich nicht zu dem Gespräch. Seine Kampagnenmanagerin Kellyanne Conway sagte: "Ich denke, beide haben gesagt, dass es ein sehr produktives Treffen war."

Quelle : spiegel.de

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