Die Kurilen sind eine etwa 1200 Kilometer lange Ansammlung von mehr als 30 großen und kleinen Inseln. Sie liegen zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der japanischen Insel Hokkaido. Nach der Kapitulation des japanischen Kaiserreichs im Zweiten Weltkrieg fiel der gesamte Inselbogen an die Sowjetunion, was völkerrechtlich festgehalten wurde. Japan hält die südlichen Kurilen-Inseln Iturup, Kunaschir, Schikotan und die Inselgruppe Habomai für unrechtmäßig besetzt und fordert deren Rückgabe.
Aus diesem Grund gibt es zwischen Russland und Japan seit dem Zweiten Weltkrieg immer noch keinen Friedensvertrag. Stattdessen unterzeichneten beide Staaten 1956 eine gemeinsame Deklaration, mit der der Kriegszustand beendet wurde. Darin erklärte sich die damalige Sowjetunion als Geste guten Willens bereit, im Falle eines Friedensvertrages die Inseln Schikotan sowie die Habomai-Gruppe an Japan zu übertragen. Doch Japan fordert alle vier Inseln zurück und beruft sich dabei auf einen bilateralen Handels- und Grenzvertrag von 1855, in dem diese Inseln als japanisch anerkannt worden waren.
Im Jahr 2001 wurde das sowjetische Angebot wiederaufgegriffen und von Russlands Präsident Wladimir Putin und dem japanischen Premierminister Yoshirō Mori erörtert. Konkrete Abmachungen wurden jedoch nicht erzielt. Im Oktober dieses Jahres schlug der japanische Regierungschef Shinzō Abe Wladimir Putin vor, die Verhandlungen zu einem Friedensvertrag voranzutreiben. Putin reist am 15. Dezember zu einem zweitägigen Besuch nach Japan.
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