In den meisten Fällen werden die Kinder ausgehungert und geschlagen. In manchen Fällen werden die Minderjährigen jedoch auch stranguliert, verbrannt, rituell beschnitten. Der Grund für diese Misshandlungen sei der in Westafrika weitverbreitete Glaube an böse Geister und Hexen. Sobald in solchen Familien jemandem ein Unglück wiederfahre, werde dafür das Kind beschuldigt. Oft werde das Kind wegen seiner Behinderungen, Begabung oder sogar Linkshändigkeit als besessen betrachtet. „Die Polizei ist nicht geschult, solche Missbrauchsfälle zu erkennen. In London gibt es etwas mehr Ausbildung und Mittel dafür; allerdings ist die Polizei außerhalb der Hauptstadt immer noch nicht in der Lage diese Art von Missbrauch zu identifizieren“, so der AFRUCA-Experte Oldapo Awosokanre.
Vor kurzem habe eine Schule die Wohltätigkeitsorganisation über ein Kind informiert, das von seiner Familie ausgehungert worden sei, so der Experte. Die Polizei und soziale Dienste hätten diesen Fall jedoch mit „niedriger Priorität“ eingestuft.
Im Jahr 2010 wurde die 15-jährige Kristy Bamu von Verwandten, die in dem Wahn lebten, das Mädchen sei eine Hexe, zu Tode gefoltert. Im Jahr 2000 starb die achtjährige Victoria Climbie, nachdem sie monatelang von ihrer Tante und deren Freund misshandelt wurde. Im vergangenen Jahr war berichtet worden, dass unter Flüchtlingsfamilien aus Kamerun in Großbritannien eine grausame Sitte weit verbreitete sei. Bei dem sogenannten „Brustbügeln“ werden Brüste junger Mädchen mit heißen Werkzeugen behandelt. Durch die Prozedur sollen die Körper der Kinder möglichst lange unattraktiv für Männer bleiben, um die Mädchen vor frühen sexuellen Kontakten zu schützen. Im ersten Quartal 2016 meldeten britische Ärzte insgesamt 5.702 Fälle von weiblicher Genitalverstümmelung.
Quelle : sputnik.de
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