Obama will sich in Trumps Amtsführung einmischen

  21 November 2016    Gelesen: 309
Obama will sich in Trumps Amtsführung einmischen
Traditionell halten sich US-Präsidenten mit Kritik an ihrem Nachfolger zurück. Doch Barack Obama kündigt an, die Politik von Donald Trump zu kritisieren - wenn er die amerikanischen Werte gefährdet sehe.
US-Präsident Barack Obama hat seinen designierten Nachfolger Donald Trump davor gewarnt, die Rolle der USA in der Welt neu auszurichten. Die gegenwärtige liberale Weltordnung beruhe auf der Führungsrolle Washingtons und sei in Gefahr, wenn sich die USA nicht auf die richtige Seite stellten, sagte Obama im peruanischen Lima.

Er werde sich nicht mit Kritik zurückhalten, wenn er Grundwerte der USA durch die Politik der künftigen US-Regierung gefährdet sehe, sagte Obama. Wenn unter Trumps Führung etwas geschehe, "das die Kernfrage unserer Werte und Ideale berührt, und wenn ich glaube, dass es nötig oder hilfreich ist, wenn ich diese Ideale verteidige, dann werde ich das zu gegebener Zeit bedenken", sagte Obama.

Obama mahnte seinen Nachfolger zudem, die unverzichtbare Bedeutung der Rolle der USA in der Weltpolitik nicht zu unterschätzen. "Mein wichtigster Rat an den neuen Präsidenten ist, dass die USA wirklich eine unerlässliche Nation in unserer Weltordnung sind", sagte Obama.

"Dann kommt es zum Kollaps"

Die USA hätten die Möglichkeit, "internationale Normen und Regeln" aufrecht zu erhalten und durchzusetzen, sagte er. "Das ist es, was die moderne Welt ausmacht", fuhr Obama fort. Sollten die USA diese Rolle nicht wahrnehmen, "dann gibt es niemanden, der diese Lücke füllt, wirklich niemanden".

Obama warnte vor jeglicher Versuchung, die derzeitige Weltordnung mit der starken Rolle der USA in Frage zu stellen. "Nehmen wir als Beispiel mal Europa, bevor diese Weltordnung galt", sagte er. "In 30 Jahren hatten wir dort zwei Weltkriege. Im zweiten wurden 60 Millionen Menschen getötet. Nicht eine halbe Million, nicht eine Million - sondern 60 Millionen. Der Kontinent lag in Trümmern."

Natürlich sei es nicht Aufgabe der USA, sich um jedes Problem weltweit zu kümmern, sagte Obama. "Aber wenn der amerikanische Präsident und die USA nicht auf der Seite dessen stehen, was richtig ist, und wenn wir dafür nicht einstehen und nicht kämpfen, auch wenn wir nicht überall hundert Prozent erreichen können, dann kommt es zum Kollaps."

Quelle : spiegel.de

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