Derzeit gebe es "große Unsicherheit", was die künftige Haushaltspolitik in Washington angehe, betonte der US-Notenbanker. Damit schlug er ähnliche Töne an wie zuletzt Fed-Chefin Janet Yellen. Sie hatte vor einem Kongressausschuss mit Blick auf die von Trump in Aussicht gestellten Steuererleichterungen und Infrastrukturprogramme zu haushaltspolitischer Umsicht gemahnt.
Wie geht es unter Trump weiter?
2015 lag der Schuldenberg der Vereinigten Staaten bei 125 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Nach europäischen Maßstäben gilt eine Staatsverschuldung von deutlich unter 60 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung als erstrebenswert. Deutschland kam zuletzt auf eine Schuldenlast von gut 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Der künftige finanz- und wirtschaftspolitische Kurs der USA bereitet den Währungshütern offenbar massive Sorgen: US-Notenbanker Fischer machte bei seinem Auftritt zu Wochenbeginn deutlich, dass er nicht grundsätzlich gegen eine konjunkturstimulierende Politik sei. Eine Kombination aus verbesserter Bildung und Infrastruktur könne sogar dabei helfen, die Wirtschaft zu befeuern und die Fed bei den Bemühungen zu entlasten, die Konjunktur anzuschieben, meinte er.
"Nicht die Finanzkrise vergessen"
Deutlich grenzte er sich aber gegen Pläne ab, die Lehren aus der Finanzkrise von 2007/08 beiseite zu wischen und die verstärkte Regulierung der Finanzbranche zurückzudrehen. Entsprechende Absichten hatte Trump im Wahlkampf geäußert. Fischer sagte dazu: "Wir dürfen uns nicht erlauben, die Finanzkrise zu vergessen."
Zugleich betonte der Fed-Vize, die Notenbank halte an ihrer Strategie schrittweiser Zinserhöhungen fest. Yellen hatte jüngst gesagt, dass eine Zinsanhebung "relativ bald" angebracht sein könnte. Der Leitzins liegt seit Ende 2015 in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Experten rechnen mit einer Erhöhung im Dezember um 0,25 Prozentpunkte, der im kommenden Jahr zwei weitere Schritte nach oben folgen könnten.
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