Bis nach Südrussland: Ukrainisches „Offizierskorps“ erwägt Militärlösung im Donbass

  24 November 2016    Gelesen: 1039
Bis nach Südrussland: Ukrainisches „Offizierskorps“ erwägt Militärlösung im Donbass
Die ukrainischen Streitkräfte haben laut dem Chef des Zentrums für Befreiung ukrainischer Gefangener „Offizierskorps“, Wladimir Ruban, die Möglichkeit, den Donbass-Konflikt auf gewaltsamem Wege zu lösen, wie das Portal „Apostrof“ berichtet.
„Eine militärische Lösung des Donbass-Problems ist durchaus möglich. Man kann bis Nowoasowsk (Gebiet Donezk – Anm. d. Red.) oder gar Rostow (Südrussland – Anm. d. Red.) gelangen“, erklärte Ruban.

Dem Chef des „Offizierskorps“ zufolge besteht die Frage jedoch nicht darin, wie man den Donbass unter die Kontrolle der Regierung in Kiew bringen könne; vielmehr müsse man entscheiden, was mit den Einwohnern der Region zu tun sei. „Nehmen wir an, dass wir an der Grenze angekommen sind, Satellitenkörper aufgehängt, Wehrbauten eingerichtet haben. Was soll man mit den Menschen tun? Mit denjenigen, die zurückgeblieben sind. Sie fürchten, verfolgt zu werden. Sie befinden sich in einer aussichtslosen Situation“, so Ruban weiter.

Vor zwei Tagen hatte der Abgeordnete des ukrainischen Parlaments (Werchowna Rada) und Kommandeur des Bataillons „Asow“, Andrej Bilezki, erklärt, die Streitkräfte des Landes könnten im Donbass sehr schnell durch die russische Armee zerschlagen werden. Aus Sicht des Politikers könne Russland die Situation im Südosten der Ukraine in einer Sekunde ändern. Bilezki betonte damals, dass das Begreifen der realen Sachlage die ukrainischen Militärs sehr demoralisiere. „Der moralische Zustand ist schlecht. Sollte Russland, Gott erbarme, die Situation in eine heiße Phase überführen, werden wir alle im Blut ersticken“, so der Abgeordnete.

Die ukrainische Regierung hatte im April 2014 Truppen in die östlichen Kohlefördergebiete Donezk und Lugansk geschickt, nachdem diese den nationalistischen Staatsstreich vom Februar in Kiew nicht anerkannt und unabhängige „Volksrepubliken“ ausgerufen hatten.

Bei Gefechten zwischen der regulären Armee und nationalistischen Freiwilligenbataillonen auf der einen Seite und den lokalen Volksmilizen auf der anderen sind laut UN-Angaben mehr als 9.000 Menschen getötet worden. Seit September 2016 gilt im Donbass eine Waffenruhe, die von beiden Seiten jedoch immer wieder verletzt wird. Die Lösung der Konflikte in der Ukraine wird regelmäßig im Normandie-Format erörtert. Die Minsker Vereinbarungen legten eigentlich einen Ausweg fest, den alle Seiten angenommen hatten. Bisher jedoch erfüllt vor allem Kiew nicht die ihm auferlegten Verpflichtungen.

Quelle : sputnik.de

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