Fachleute halten es für möglich, dass die Preise Anfang kommenden Jahres wieder steigen, und verweisen dazu auf den nachlassenden Verfall der Energiepreise und den zuletzt gesunkenen Yen, der die Importpreise nach oben treibt. Wird neben Lebensmitteln auch Energie herausgerechnet, legten die Preise bereits im Oktober um 0,2 Prozent zu.
Die schwache Preisentwicklung ist unter anderem ein Zeichen einer schwachen Nachfrage im Inland. Sie birgt zum Beispiel die Gefahr, dass Verbraucher Kaufentscheidungen aufschieben und damit die Wirtschaft weiter lähmen. Da die Preise in vielen Ländern auf der Stelle treten, orientieren sich derzeit viele Notenbanken weltweit bei ihrer Politik unter anderem an einem Inflationsziel.
Die japanische Notenbank hat im Kampf gegen die Deflation ihre Geldschleusen weit geöffnet, es damit aber nicht geschafft, die Teuerungsrate wieder in die Nähe ihres Ziels von zwei Prozent zu bringen. Takeshi Minami, Chefvolkswirt beim Forschungsinstitut Norinchukin, geht dennoch nicht davon aus, dass sie nun noch einmal nachlegt. Als wahrscheinlicher gilt es, dass die Regierung in Tokio ein weiteres kleineres Konjunkturpaket auf den Weg bringt. Die japanische Wirtschaft hat zwar im Sommer das dritte Quartal in Folge zugelegt, doch eine schwache Inlandsnachfrage schürte Zweifel, dass der Aufschwung anhält.
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