Trump schimpft über “Schwindel“ der Grünen

  27 November 2016    Gelesen: 775
Trump schimpft über “Schwindel“ der Grünen
Die Chance, dass die Neuauszählung in Wisconsin und zwei weiteren US-Bundesstaaten die Präsidentschaft von Donald Trump verhindert, ist gering. Hillary Clintons Wahlkampfteam unterstützt jedoch die Grüne Jill Stein. Trump selbst schimpft.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Antrag der Grünen-Kandidatin Jill Stein auf eine Neuauszählung in Wisconsin als Schwindel bezeichnet. Stein fülle damit nur ihre eigenen Taschen, teilte Trump mit. Den Großteil der Spenden werde sie niemals für diese "lächerliche Neuauszählung" ausgeben. Die US-Grünen haben 5,8 Millionen Dollar dafür eingesammelt. Die Ergebnisse der Wahl sollten respektiert werden, forderte Trump. "Die Menschen haben abgestimmt, die Wahl ist vorbei."

Das Wahlkampfteam der unterlegenen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton will sich einem ihrer Berater zufolge an der Neuauszählung der Stimmen in mehreren US-Bundesstaaten beteiligen. Hintergrund ist das Misstrauen gegenüber Wahlmaschinen. Computerexperten zufolge sind die Geräte anfällig für Hackerangriffe. Demzufolge schnitt Clinton in Wahlbezirken schlechter ab, wo statt Wahlzetteln die Maschinen zum Einsatz gekommen waren.

Stein verteidigte ihr Vorgehen. Während des Wahlkampfs habe es "Hackerangriffe überall" gegeben, etwa auf Wähler-Datenbanken und E-Mailkonten der Demokratischen Partei, sagte die Grünen-Politikerin. Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte unter anderem zahlreiche E-Mails vom Account von Hillary Clintons Wahlkampfmanager John Podesta veröffentlicht.

Stein hatte am Freitag bei der Wahlkommission von Wisconsin eine Petition für die Neuauszählung der Stimmen eingereicht. Stein strebt zudem Neuauszählungen in Pennsylvania und Michigan an. Der republikanische Wahlsieger Trump hatte die drei Bundesstaaten mit knappem Vorsprung vor seiner demokratischen Konkurrenten Clinton gewonnen.

In Wisconsin hat Trump einen Vorsprung von 27.000 Stimmen vor Clinton und in Pennsylvania von 60.000 Stimmen. In Michigan liegt der Vorsprung sogar bei nur 10.704 Stimmen. Die ehemalige Außenministerin hatte bei der Wahl zwar landesweit mehr Stimmen als Trump erhalten, die Mehrheit im entscheidenden Wahlleute-Gremium aber deutlich verfehlt. Würde sie nach einer Nachzählung in den drei Staaten zur Siegerin erklärt werden und deren Wahlleute-Stimmen erhalten, hätte sie die Mehrheit. Allerdings müsste dies bis zum 19. Dezember feststehen, wenn die Wahlleute ihre Stimmen abgeben und damit formell den Präsidenten wählen. Die Einspruchsfristen laufen kommende Woche ab.

Quelle: n-tv.de

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