Als einen Indikator für Abrüstung will Sipri die Entwicklung aber nicht sehen. Vielmehr habe sich der Rückgang abgeschwächt und könnte ein Signal für eine Trendwende sein, heißt es in dem Bericht.
Knapp zwei Drittel (209,7 Milliarden Dollar) der Rüstungseinnahmen gingen an amerikanische Unternehmen, auch wenn sie fast drei Prozent weniger verkauften. „Lockheed Martin bleibt der größte Waffenproduzent der Welt“, sagte Aude Fleurant, Direktorin des Waffen- und Militärausgabenprogramms von Sipri. Allerdings hätten Verzögerungen bei Lieferungen von Großwaffensystemen, die Deckelung der amerikanischen Militärausgaben und die Stärke des Dollars den Export negativ beeinflusst. Lockheed Martin machte im vergangenen Jahr 36,4 Milliarden Dollar Umsatz. Umsatzstark waren außerdem Boeing (28 Milliarden Dollar) und die britischen BAE Systems (25,5 Milliarden Dollar).
Die westeuropäischen Waffenverkäufe sind nach einem Rückgang in 2014 im Jahr 2015 um 6,6 Prozent angestiegen. Der Umsatz betrug 95,7 Milliarden Dollar (90 Milliarden Euro). Verantwortlich dafür sind vor allem die Franzosen. „Große Waffenexporte wie nach Ägypten und Katar haben den Umsatz der französischen Rüstungsfirmen erhöht“, sagte Fleurant. So hätte der Produzent Dassault Aviation Group eine Absatzsteigerung von fast 70 Prozent verzeichnen können. Die drei in den Top 100 gelisteten deutschen Unternehmen erhöhten ihren Umsatz gemeinsam um 7,4 Prozent.
Auch die russischen Produzenten steigerten ihre Verkäufe (6,2 Prozent), vor allem um den Bedarf im eigenen Land zu decken. Insgesamt sanken sie dennoch im weltweiten Ranking. Im Vorjahr waren die Zuwächse weitaus größer gewesen.
Die Produktion kurbelte im vergangenen Jahr vor allem Südkorea an, das nun seinen Anteil an den Gesamtverkäufen der Top 100 auf fast zehn Prozent steigern konnte. Drei Unternehmen wurden neu in die Top-100-Liste aufgenommen. Sipri erstellt jährlich eine Liste der größten Rüstungshändler. Nicht darin enthalten ist China, das keine verlässlichen Daten zur Verfügung stellt.
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