Assad: Aleppo ist Wendepunkt des Krieges

  08 Dezember 2016    Gelesen: 671
Assad: Aleppo ist Wendepunkt des Krieges
Die Rebellen stehen offenbar kurz vor dem Rückzug aus Aleppo. Für die syrische Armee wäre das ein großer Erfolg. Auch Machthaber Assad erwartet einen Wendepunkt. Die Stadt sei Teil der "Befreiung" ganz Syriens.
Die jüngsten Geländegewinne der syrischen Armee in Aleppo werden nach den Worten von Machthaber Baschar al-Assad den Kriegsverlauf im ganzen Land verändern. Aleppo sei die letzte Hoffnung der Rebellen und ihrer Unterstützer, nachdem sie die Kämpfe um Damaskus und Homs verloren hätten, zitierte der Fernsehsender Al-Majadin den syrischen Staatschef.

"Die Entscheidung, ganz Syrien zu befreien, sei gefallen, und Aleppo ist ein Teil davon", sagte Assad demnach der Zeitung "Al-Watan". Ein Sieg im Kampf um Aleppo wäre aber nicht gleichbedeutend mit einem Ende des Bürgerkriegs, sagte Assad weiter. "Aber es wäre ein großer Schritt in Richtung Beendigung des Terrorismus", sagte er der Zeitung.

Die syrische Armee und ihre Unterstützer haben in der jüngsten Offensive inzwischen fast den gesamten von Rebellen kontrollierten Ostteil der Stadt Aleppo erobert. Syrien wird in dem Kampf von Russland und dem Iran unterstützt. Einige der Rebellen und Extremisten in Aleppo erhielten Hilfe von den USA, der Türkei und den arabischen Golfstaaten um Saudi-Arabien.

Syrien lehnt Feuerpause ab

Die syrische Regierung, die offenbar kurz vor einem Sieg in Aleppo steht, lehnt eine Feuerpause ab. Die Rebellen haben sich ihrerseits trotz schwerer Verluste und einer offensichtlich aussichtslosen Lage mit vielen Opfern unter der Zivilbevölkerung gegen eine Einstellung der Kämpfe entschieden. Auch den von Syrien und Russland als Bedingung für eine Feuerpause geforderten Abzug lehnen sie ab.

Die Leidtragenden sind die Zivilisten, die zwischen den Fronten zerrieben werden und den Bomben nicht entkommen können. Der Unicef-Regionaldirektor für den Mittleren Osten, Geert Cappelaere, erklärte, alle Kriegsparteien seien verantwortlich für diese Tragödie.

Derweil fordern die USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada die Vereinten Nationen in ungewöhnlich scharfer Form auf, eine Bestrafung von Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen in Syrien durchzusetzen. "Es darf keine Straffreiheit für die Täter geben", forderten die sechs westlichen Staats- und Regierungschefs in einer gemeinsamen Erklärung, die die Lage in Aleppo als "humanitäre Katastrophe" bezeichnete.

Quelle: n-tv.de

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