Donald Trump hatte Anfang Dezember durch ein Telefonat mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen für erhebliche Irritationen in Peking gesorgt. Zudem drohte er mit einem Bruch mit der bisherigen Ein-China-Politik, sollte Peking bei seiner Handels-, Währungs- und Außenpolitik keine Zugeständnisse machen. Laut seinem Wahlprogramm will der Republikaner schon bald Strafzölle auf chinesische Waren einführen und die Investitionen des Landes in den USA beschränken. Das dürfte den Handel zwischen den beiden Weltmächten treffen.
Vorsicht vor der Börsen-Rallye
"China ist nicht von den USA abhängig. Zwar sind die USA noch immer der größte Empfänger chinesischer Exportwaren, doch zählt man die Schwellenländer zusammen, sind diese wesentlich wichtiger für China", so Faber gegenüber CNBC.
Vergangenes Jahr exportierte China Waren im Wert von rund 482 Milliarden Dollar in die USA. Mehr als jedes andere Land. Die USA exportierten im Gegenzug Waren im Wert von rund 116 Milliarden Dollar nach China. Im Vergleich: Die zehn ASEAN-Mitglieder importierten 2015 Waren im Wert von rund 211,55 Milliarden Dollar aus China.
"Trump ist nicht wirklich angetan von China. Es könnte demnach zu einem Handelskrieg oder zu Handelsbeschränkungen kommen; und das hätte, meiner Ansicht nach, wesentlich negativere Auswirkungen auf die USA als auf China", so Faber, der auch aufgrund seines pessimistischen Blicks "Dr. Doom" genannt wird.
Auch im Hinblick auf die Börsen, mahnt Faber vor überschwänglicher Euphorie. "Wir sollten vorsichtig sein, wenn wir von Investments sprechen. In Zukunft wird es viel Volatilität geben."
Der Wall-Street-Rallye nach Trumps Sieg vertraut "Dr. Doom" nicht. Auch nach den Siegen Ronald Reagans und Herbert Hoovers starteten die Börsen gut und endeten dann in einem Crash.
Quelle:diepresse
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