„Das ist kein Kauf, sondern ein Geschenk“, sagte Dacic damals. Es ist nämlich vorgesehen, dass die Serben die Flugzeuge kostenlos erhalten und nur deren Reparatur bezahlen müssen.
Vucic besteht jedoch darauf, dass sein Land die Maschinen kaufe, wenn auch „für einen Preis, der wesentlich unter dem Marktpreis liegt“. Vor seinem Abflug nach Moskau sagt er, dass „kostenloser Käse ja nur in einer Mausefalle zu finden ist“.
So sei beispielsweise dem jugoslawischen Minister Milan Stojadinovic in den 1930er-Jahren von Deutschland ein Mercedes als Geschenk angeboten worden. Dieser lehnte ab, da dies den Gesetzen des damaligen Königreichs widersprochen hätte. Dann boten die Deutschen ihm den Mercedes für eine Reichsmark an. Stojadinovic soll gesagt haben: „Dann kaufe ich zwei Autos für diesen Preis.“ „Ich bin also stolz, dass Serbien diese MiG-Kampfjets auch wirklich kauft“, so Vucic heute.
Zugleich teilte er mit, dass sein Land mit Russland über die Lieferung von Luftabwehranlagen verhandele. Laut serbischen Regierungsquellen geht es dabei um eine Modifikation der Buk-Komplexe, die Belgrad schon im kommenden Jahr bekommen könnte.
Warum Belgrad ausgerechnet mit Moskau den Waffendeal abwickelt, erklärte der serbische Generalstabschef Ljubisa Dikovic: „80 Prozent der serbischen Waffen wurden in Russland hergestellt.“ Außerdem würde „niemand uns MiG-Kampfjets zu günstigeren Bedingungen bieten“. Zudem stütze sich die Militärkooperation Moskaus und Belgrads „auf ihre Freundschaft und ähnliche Ansichten zu Frieden und zu Sicherheitsfragen.“ Allerdings kooperiert Serbien im Militärbereich nicht nur mit Russland. So wird es 2017 auch von den USA 30 Hummer-Militärfahrzeuge erhalten. Zusätzlich plant Belgrad den Kauf von 13 deutsch-französischen Kampfhubschraubern samt deren Waffen.
Vor seiner Moskau-Reise wurde Vucic gefragt, ob er nach dem Kampfjet-Deal den Mitarbeitern des russischen humanitären Zentrums in der Stadt Nis Diplomatenstatus gewähren würde, welchen ja die Nato-Vertreter in Serbien genießen. Moskau besteht darauf, aber Belgrad schiebt die entsprechende Entscheidung immer wieder auf – aus Angst vor Spannungen mit der Nato.
Vucic erwiderte, dass dieser Beschluss noch nicht gefasst sei. Das bedeute wohl, dass dieses Thema auf der Tagesordnung des für Anfang 2017 angesetzten Belgrad-Besuchs des russischen Premiers Dmitri Medwedew stehen wird.
Quelle : sputnik.de
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