Zuvor war der Abtransport nach der Wiederaufnahme vom Sonntagabend erneut ins Stocken geraten. Es könnte sich um die letzten Transporte bis zur vollständigen Evakuierung der Rebellengebiete Ost-Aleppos handeln. Die Menschenrechtler hatten am Dienstag berichtet, dass noch 2000 bis 3000 Menschen auf den Transport warteten. Wie lang der Einsatz dauern wird, blieb zunächst unklar.
25.000 Menschen bereits evakuiert
Im Norden des Landes starben derweil vier türkische Soldaten bei schweren Gefechten mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Mindestens 15 weitere seien bei den Kämpfen nahe der vom IS gehaltenen Stadt Al-Bab verletzt worden, meldete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf das Militär. Mehr als 40 IS-Kämpfer seien "neutralisiert" worden - also getötet, verletzt oder gefangen genommen.
Das IS-Sprachrohr Amak erklärte, eine Selbstmordattacke habe die türkische Armee und syrische Rebellen westlich von Al-Bab getroffen. Einzelheiten wurden nicht genannt. In Aleppo sind nach Angaben der Beobachtungsstelle seit Beginn der Evakuierung etwa 16.000 Menschen in das von Rebellen beherrschte Umland südwestlich der Stadt gebracht worden. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) spricht sogar von 25.000 Menschen. Sie kamen bislang in anderen Rebellengebieten in den Provinzen Aleppo und Idlib unter.
Flüchtlinge kommen in Zelten, Moscheen und Schulen unter
Das größte Problem bei ihrer Versorgung sei die Unterkunft, erklärte Mohammed Katub von der Syrian American Medical Society (SAMS), die in Syrien medizinische Einrichtungen unterstützt. Die Flüchtlinge kämen in Zelten, Moscheen und Schulen unter. Es sei schwierig, sie dort mit Wasser zu versorgen und vor der Kälte zu schützen.
Der UN-Sicherheitsrat hat Hilfsorganisationen in Syrien die Arbeit für zwölf weitere Monate erleichtert. Er beschloss am Mittwoch einstimmig die Verlängerung einer Resolution vom Juli 2014, die es Hilfsorganisationen erlaubte, vier neue Grenzübergänge und weitere Routen innerhalb des Landes zu nutzen. Dabei beklagt der Rat aber die gefährliche Lage für Helfer vor Ort und fordert eine politische Lösung des seit Jahren andauernden Konflikts. Russland, die Türkei und der Iran sprechen über eine politische Lösung für Syrien.
Das Auswärtige Amt erklärte, nach dem Fall Aleppos sei nicht recht vorstellbar, eine dauerhafte Friedenslösung mit Präsident Baschar al-Assad zu finden. Wer in Damaskus glaube, die Kontrolle der Regierungstruppen über Aleppo sei "vielleicht der vorletzte Baustein eines Sieges", täusche sich.
Tags: