„Wenn ich meine Wohnung morgens verlasse, dann schließe ich die Tür zu, weil es ja sein könnte, dass jemand einbrechen will. Dass ich jetzt bei einem Weihnachtsmarkt, der in so exponierter Lage ist, der das perfekte Angriffsziel ist, die Tür auflasse als wäre es ein Scheunentor, dass verstehe ich nicht.“
Verwunderlich findet er es auch, dass es kein einheitliches Konzept gebe. In Mainz sei der Weihnachtsmarkt zum Beispiel durch Betonblöcke geschützt. Er betont:
„Wenn ich weiß, dass die Gefahr besteht, dass jemand mit einem Lkw einen Anschlag durchführt, dass war ja bekannt, wenn ich weiß, dass auf der ISIS-Plattform dazu aufgefordert wird, Lkw zu benutzen, wenn ich weiß, dass in Frankreich eine Gruppe verhaftet wurde, die in Straßburg einen Anschlag verüben wollte — und das ist das zweite Mal, das auf den Markt in Straßburg ein Anschlag verübt werden sollte —, dann überlege ich mir, besteht diese Gefahr bei uns auch. Das ist eine ganz simple Analyse. Natürlich bestand diese Gefahr.“
Cloer meint, dass man auf Bundesbasis ein Konzept erstellen hätte können, welches man dann den Ländern zur Verfügung gestellt hätte, um so etwas zu verhindern.
Der nun gesuchte Terrorist Anis Amir war den Behörden als Gefährder bekannt. Er saß bereits in Abschiebehaft, wurde aber wieder auf freien Fuß gesetzt, weil die richtigen Dokumente nicht vorlagen. Cloer denkt, dass die deutsche Seite da ruhig ein bisschen rabiater mit den Herkunftsländern umgehen sollte. Er erklärt: „Wir wussten ja, dass er ein Tunesier ist. Nur weil er jetzt keinen richtigen Pass hatte, konnte er nicht zurückgeschickt werden. Ich glaube, da lassen wir uns zu viel gefallen. Sie erinnern sich auch, dass wir mit Afghanistan einen Abschiebedeal verhandeln mussten, bevor die ersten Afghanen zurückgeschickt werden konnten. Solche Dinge dürfen wir uns nicht gefallen lassen.“
Quelle : sputnik.de
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