Syriens Bürgerkrieg tobt um wichtige Quelle

  26 Dezember 2016    Gelesen: 822
Syriens Bürgerkrieg tobt um wichtige Quelle
Seit Tagen gibt es in Damaskus kaum Wasser - Rebellen halten eine wichtige Versorgungsquelle nordwestlich der syrischen Hauptstadt besetzt. Regierungstruppen und ihre Verbündeten führen nun eine Offensive gegen das Tal nahe des Libanon.
Die Menschen in der syrischen Hauptstadt Damaskus leiden seit drei Tagen unter extremer Wasserknappheit. Während in zwei Stadtvierteln am Samstag die Reserven aufgefüllt worden waren, waren die Tanks am Sonntag wieder leer. "Das Wasser ist seit drei Tagen abgestellt", sagte die in der Altstadt lebende Hausfrau Rascha. "Wir können ohne Strom leben, aber nicht ohne Wasser", klagte die 51-Jährige.

Die Behörden hatten am Freitag das Wasser abgestellt. Zur Begründung gaben sie an, "terroristische Gruppen" hätten Quellen und andere Reservoirs in Damaskus und Umgebung unter anderem mit Diesel vergiftet. Dazu gehört demnach die Al-Fija-Quelle nordwestlich der Stadt im Wadi-Barada-Tal, nahe der Grenze zum Libanon.

Regierungsnahen Medien zufolge findet seit Freitag eine militärische Offensive syrischer Kräfte und ihrer Verbündeten gegen die Rebellen statt, die das Tal besetzt halten. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London gibt an, das Tal stehe unter Bombardement.

Damaskus verfügt zwar über weitere Reserven, pumpt das Wasser aber nur zeitweise in einzelne Stadtviertel. Das Internationale Rote Kreuz versucht Al-Jazeera zufolge, den Zugang zu Wasser mit Pumpen zu verbessern. Demnach sind im Verlauf des Krieges jedoch über die Hälfte der Förderkapazität verloren gegangen.

In der Hauptstadt leben schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen, weitere 3,5 Millionen in den Vororten. Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor fast sechs Jahren wurden der UN zufolge mehr als 400.000 Menschen getötet. Die Hälfte der syrischen Bevölkerung, etwa 11 Millionen Menschen, wurde von ihren Wohnorten vertrieben.

Tags:


Newsticker