Die baltischen Staaten fühlen sich seit der Annexion der ukrainischen Krim durch Russland massiv vom mächtigen Nachbarland bedroht. Die Nato hatte deswegen ihre Luftraumüberwachung dort im vergangenen Jahr von vier auf 16 Kampfjets deutlich verstärkt, sie jetzt aber wieder auf acht Flugzeuge zurückgeführt.
Im vergangenen Jahr hatten die "Eurofighter" aber nicht die volle Kriegsausrüstung dabei. "Das lag eher am politischen Umfeld, wo man gesagt hat, der Schwerpunkt liegt auf Deeskalation", erklärte Müllner. "Die so genannte `War Time Load` (wörtlich: Ladung für Kriegszeiten), die hätte man auch falsch verstehen können."
Heute werde das "unkritischer" gesehen. Jetzt zeige man die schwere Bewaffnung, "weil die anderen sie auch zeigen."
Zur Kriegsausrüstung eines "Eurofighters" zählen neben der scharfen Borkanone auch Infrarot-Kurzstreckenraketen, radargesteuerte Mittelstreckenraketen und ein elektronisches Abwehrsystem mit radargesteuerten oder Infrarot-Täuschkörpern, die bei einer Bedrohung ausgestoßen werden.
Für Inlandseinsätze in Deutschland sind die Mittelstreckenraketen laut Müllner nicht zugelassen - außer im Spannungs- und Kriegsfall. "Aber für den Fall (im Baltikum) können wir sie nutzen. Und deswegen haben die das erste Mal Gelegenheit gehabt, mit scharfen Waffen da umzugehen", sagte der Luftwaffen-Inspekteur. "Das fördert natürlich auch den Zusammenhalt. Und ich denke das ist für uns als Innenwirkung eine gute Sache."
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