Zwölf Frauen ständen im Verdacht, das Ritual zu vollziehen, bei dem Teile des oder der gesamte äußere Schambereich entfernt werden. Sie seien im Rahmen der Ermittlungen festgenommen worden, sagte Luoga, District Commissioner von Tarime.
"Die Polizeiaktion läuft weiter. Wir werden nicht nachgeben, bis alle Täter festgenommen und angeklagt sind", sagte Luoga.
Geschätzt sind 140 Millionen Mädchen und Frauen in Afrika, dem mittleren Osten und Asien von der weiblichen Genitalverstümmelung betroffen. Die Praxis wird mancherorts als notwendig für die Ehe betrachtet.
Millionen Mädchen und Frauen allein in Tansania betroffen
Es wird vermutet, dass bis zu 7,9 Millionen Mädchen und Frauen in Tansania die illegale Prozedur durchleiden mussten, die oft in geheimen Initiationsriten und Zeremonien durchgeführt wird. Das uralte Ritual kann nicht nur zu Gesundheitsproblemen führen, sondern auch tödlich enden.
In Tarime werden Mädchen üblicherweise im Alter von zwölf bis 17 Jahren beschnitten. Die Zeremonien werden dabei oft unter unhygienischen Bedingungen durchgeführt.
Das Gesundheitsministerium ermahnte am Dienstag die Kommunen, die gefährliche Tradition aufzugeben. "Weibliche Genitalverstümmelung sollte in Tansania Geschichte sein", sagte Ministerin Sihaba Nkinga vor Mädchen in Tarime, die einen alternativen Initiationsritus durchlaufen hatten, bei dem die Kinder aufgeklärt wurden.
"Als Regierung können wir diese Taten nicht weiter geschehen lassen", sagte Nkinga. "Es ist nichts, worauf man stolz sein könnte."© SPIEGEL ONLINE
Tags: