Niederlande richten über Schicksal bei Reportern konfiszierter MH17-Funde
„Wir versuchen, den Ermittlungsorganen einen Gegenvorschlag zu machen. Wir hoffen, dass sie diesen annehmen werden. Im Gegenfall werden wir den Gerichtsbeschluss anfechten“, schrieb Beck. Am 7. Januar hatte die Polizei von Amsterdam zwei niederländischen Journalisten, die im Donbass zur MH17-Katastrophe recherchiert hatten, sämtliche Foto-, Video- und Tonaufzeichnungen sowie aufgefundene Wrackteile abgenommen.
Stefan Beck und Michel Spekkers hatten eine Woche im ostukrainischen Kriegsgebiet verbracht und am Absturzort der malaysischen Passagiermaschine MH17 nach eigenen Angaben Wrackteile gesammelt, mit Zeugen gesprochen, Fotos und Videos gedreht. Nach der Rückkehr nach Amsterdam wurden die beiden am Flughafen von der Polizei aufgehalten. Diese nahm ihnen sämtliche Funde sowie alle Medienträger weg. Beck und Spekkers beschuldigen die niederländischen Behörden, die zur MH17-Katastrophe ermitteln, der Fahrlässigkeit.
Die niederländische Staatsanwaltschaft begründete die Beschlagnahme der Materialien mit dem Verdacht, dass beide nicht alle für die Ermittlung relevanten Funde freiwillig abgeben würden.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 im damals umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgestürzt. Alle 298 Insassen der von Amsterdam nach Kuala Lumpur fliegenden Verkehrsmaschine, darunter 85 Kinder, kamen ums Leben.
In der Region lieferten sich die ukrainische Armee und bewaffnete Regierungsgegner heftige Gefechte. Die Regierung in Kiew und die Milizen werfen sich gegenseitig vor, den Jet abgeschossen zu haben. Weil die meisten Opfer Niederländer waren, übernahmen die Niederlande die Leitung der Untersuchung.
Quelle : sputnik.de