Militärkooperation in Syrien: Russland handelt gemeinsam mit US-geführter Koalition

  24 Januar 2017    Gelesen: 360
Militärkooperation in Syrien: Russland handelt gemeinsam mit US-geführter Koalition
Die russische Luftwaffe und die US-geführte Koalition haben damit begonnen, gemeinsam die Stellungen der Extremisten in Syrien unter Beschuss zu nehmen. Das schreibt die russische Zeitung „Kommersant“ am Dienstag.
Das russische Militär berichtete am Montag vom erfolgreichen Zusammenwirken mit der Türkei und der US-geführten Koalition in Syrien. Russische und türkische Flugzeuge flogen zunächst einen gemeinsamen Angriff gegen Stellungen der Extremisten in al-Bab und danach zusammen mit den Fliegerkräften eines europäischen Nato-Landes Angriffe auf von US-Militärs angegebene Ziele.

Trotz der ersten Erfolge bei der seit anderthalb Jahren geltenden Koordinierung bleibt die Lage in mehreren Provinzen kritisch – die IS-Extremisten rücken auf Deir ez-Zor vor.
Laut russischen Militärs hatte die US-Seite am 22. Januar die Koordinaten der Angriffsziele durchgegeben. Anschließend flogen zwei Flugzeuge der internationalen Koalition (nach „Kommersant“-Angaben gehörten sie einem europäischen Nato-Land) und zwei russische Flugzeuge einen Bombenangriff. „Kommersant“-Quellen zufolge handelt es sich im Grunde um die erste gemeinsame Aktion seit September 2015, als Russland seine Militäroperation in Syrien aufgenommen hatte. „Das war eine angenehme Überraschung von den amerikanischen und europäischen Kollegen“, so die Quelle. Zuvor hatten das Pentagon und die Nato negativ auf die Vorschläge zur Koordinierung der Militäraktionen mit Russland und Syrien reagiert.

Falls diese Praxis mehr oder weniger regelmäßig ausgeübt werde, könnten auch an anderen Stellen gemeinsame Operationen organisiert werden (beispielsweise in den Provinzen Homs, Hama und Idlib), so die Quelle.

Bislang sind die größten Anstrengungen auf al-Bab gerichtet, wo seit Ende 2016 türkische Truppen kämpfen. Russische und türkische Fliegerkräfte flogen am 19. Januar den ersten gemeinsamen Angriff. Am 21. Januar flogen zwei Bomber Su-24M und eine Su-34 der russischen Fliegerkräfte und vier F-16 und F-4 der türkischen Fliegerkräfte Bombenangriffe gegen Extremistengruppierungen in al-Bab, bei denen insgesamt mehr als 20 Ziele getroffen wurden.

Laut Militärquellen ist die Lage in der Provinz Deir ez-Zor, die von Extremisten seit vielen Jahren eingekesselt ist, weiterhin schwierig. Hier leben fast 150.000 Menschen. Die radikalen Islamisten sind den täglich abnehmenden Kräften der syrischen Armee überlegen. Laut einem Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums starteten am Montag sechs Langstreckenbomber Tu-22M3 vom Flugplatz Mosdok, um Steuerungszentralen, Waffen- und Munitionslager der Extremisten zu bombardieren.
„Kommersant“-Angaben zufolge ist das russische Kommando über den Zustand der syrischen Armee beunruhigt – in mehreren Richtungen erfolgen die Kämpfe ausschließlich mit Koalitionskräften, die den Wunsch äußerten, gegen den „Islamischen Staat“ zu kämpfen. Den Militärs zufolge müssen in Syrien zunehmend russische Spezialeinheiten und Bodentruppen eingesetzt werden – sie müssen häufiger in Gebiete vorrücken und Zielanweisungen geben.

Quelle : sputnik.de

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