Dabei kritisierte Walesa die US-Einmischung. „Die USA haben sich selbst Feinde in Syrien geschaffen.“ Auf den Streit um Syriens Präsident Baschar al-Assad angesprochen, warnte der Ex-Chef der Gewerkschaft Solidarność vor einer Wiederholung des Libyen-Szenarios.
„Ich bin für Ordnung und Frieden. Aber es wäre falsch, (Assad – Red.) so wie einst Gaddafi zu beseitigen“, sagte Walesa. Er verwies darauf, dass der Libyen-Krieg auch vier Jahre nach Gaddafis Entmachtung und Tod andauere. „Die Amerikaner sind zu frech, der amerikanische Kriegsstiefel. Und wir müssen dann bezahlen.“
In Syrien dauert seit 2011 ein bewaffneter Konflikt an, der nach UN-Angaben bisher mehr als 250.000 Menschenleben gefordert hat. Den Regierungstruppen stehen nicht nur vom Westen unterstützte bewaffnete Regimegegner, sondern auch diverse Terrorgruppen wie die Al-Nusra-Front oder der Islamische Staat gegenüber.
Die amerikanische Luftwaffe fliegt seit August vergangenen Jahres – ohne Zustimmung der Regierung in Damaskus – Angriffe in Syrien. Nach US-Darstellung richten sich die Angriffe gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“, die jedoch seit Beginn des Einsatzes sogar expandieren konnte. Die USA streben eine Entmachtung von Präsident Baschar al-Assad an und lehnen jedes Zusammenwirken mit seiner Armee im Kampf gegen die Dschihadisten ab.
Seit dem 30. September dieses Jahres fliegt die russische Luftwaffe auf Bitte der syrischen Regierung Angriffe gegen den IS und al-Nusra. Russische Jets haben laut Angaben aus Moskau bereits mehr als 2.000 Ziele zerbombt und Hunderte Dschihadisten getötet. Mit russischer Luftunterstützung haben die Truppen von Syriens Präsident Baschar al-Assad eine große Offensive begonnen und bereits weite Gebiete von den IS-Dschihadisten befreit.
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