„Der Einsatz verlief unter ziemlich schwierigen Bedingungen“, sagte eine Quelle in der syrischen Regierungsarmee. „Die Landung erfolgte in der Nacht, wobei Angriffe seitens der IS-Kämpfer möglich waren. Auf dem Boden waren nur wenige Scheinwerfer eingeschaltet. Auch die Hubschrauber-Scheinwerfer wurden praktisch nicht eingesetzt, um die Maschinen nicht zu enttarnen.
Auf in sozialen Netzwerken nach dem Einsatz veröffentlichten Bildern war zu sehen, wie syrische Soldaten die Il-76-Flugzeuge bestiegen. Laut syrischen Medienberichten wurden auch humanitäre Hilfsgüter für Zivilisten von diesen Maschinen abgeworfen.
Die russischen Kräfte bei Deir-ez-Zor gehen derweil zunehmend intensiver vor. Am 24. Januar bombardierten sechs Langstreckenbomber Tu-22M3 eine IS-Munitionsfabrik bei Salhiah.
Nach der jüngsten IS-Offensive war die Enklave Deir-ez-Zor praktisch in zwei Teile gespalten. Es besteht die Gefahr, dass die Assad-Truppen diesen strategisch wichtigen Ort vollends verlieren. Dank der Luftschläge der russischen und syrischen Luftwaffe wurde die Situation zwar stabilisiert, aber selbst mit der Luftunterstützung mangelt es den Regierungskräften dort an Kräften.
Wie viele Soldaten nach Deir-ez-Zor verlegt wurden, ist unbekannt. Angesichts der Zahl der dabei eingesetzten Flugzeuge kann man vermuten, dass es sich um ein Bataillon handelt.
Laut Bloggern wird die 104. Brigade der syrischen Armee zwecks Stabilisierung der Situation an verschiedenen Frontabschnitten eingesetzt. Unter anderem musste sie schon bei der Erstürmung von Ost-Guta und bei Palmyra eingreifen.
Der Politologe Leonid Issajew von der Moskauer Higher School of Economics meint, dass das selbsternannte Kalifat vor dem Hintergrund der Misserfolge bei Mossul und der Kurden-Offensive bei Rakka seine strategischen Kräfte schonen wolle. „Dem IS ist die von den Regierungstruppen kontrollierte Enklave Deir-ez-Zor ein Dorn im Auge. Dort müssen ziemlich große Kräfte sein, die der IS auch an anderen Orten benötigt.“
Aber auch für die Regierungstruppen hat Deir-ez-Zor eine strategische Bedeutung. „Das ist die einzige von der Regierung kontrollierte Enklave im Osten Syriens, und ihr Verlust könnte den Verlust von riesigen Gebieten zur Folge haben“, betonte der Experte. Trotz der erfolgreichen Truppenverlegung nach Deir-ez-Zor sei die Situation für die Assad-Truppen weiterhin schwierig, dort könnte es demnächst zu neuen erbitterten Kämpfen kommen, ergänzte Issajew.
Quelle : sputnik.de
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