«Wir brauchen eine integrierte Strategie mit Luftangriffen und Bodentruppen. Aber die Türkei kann das nicht alleine bewältigen. Wenn es eine Koalition und eine sehr gut konzipierte integrierte Strategie gibt, ist die Türkei bereit, sich darin in jedem Sinne zu beteiligen», sagte Davutoğlu.
Eine solche Strategie müsse über den Kampf gegen den IS hinausgehen. Sonst drohe ein Machtvakuum, in dem eine neue Terrorgruppe entstehen können. Davutoğlu sprach sich erneut für die Schaffung einer Schutzzone in Syrien an der türkischen Grenze aus und forderte die Ablösung des Machthabers Baschar al-Assad in Damaskus.
«Die Frage ist nicht, wie und wie lange Assad bleiben wird, die Frage ist, wann und wie Assad gehen wird», sagte der Ministerpräsident. Eine Lösung der Krise wäre dann erreicht, wenn die syrischen Flüchtlinge in ihre befriedete Heimat zurückkehren könnten. «Wenn Assad in Damaskus an der Macht bleibt, glaube ich nicht, dass irgendein Flüchtling zurückkehren wird.» Syrien wird auf der Tagesordnung des G20-Gipfels am Sonntag und Montag stehen.
Davutoğlu hatte während seiner Rückreise von der UN-Vollversammlung in New York schwere Vorwürfe gegen Russland erhoben. Die russische Luftwaffe soll in Syrien gemäßigte Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) angegriffen haben. Russland unterstütze damit das Regime von Bashar al-Assad.
„Das Ergebnis ist besorgniserregend“, zitiert die türkische Zeitung Hürriyet Davutoğlu. Der Vorgang habe sich völlig gegen die Positionen der Freien Syrischen Armee (FSA) gerichtet. Diese wird vom Westen unterstützt. „Dies ist eindeutig eine Unterstützung des syrischen Regimes, das am Rande des Zusammenbruchs steht. Ich glaube nicht, dass es von Vorteil ist, die gemäßigte Opposition zu zerstören.“
Russland und die Türkei sind bereits seit Ausbruch des Konflikts in Syrien im Jahr 2011 uneins über die Lösung der Misere. Während Ankara bis vor kurzem entschieden den Sturz Assads forderte, gilt Moskau nach wie vor als einer seiner wichtigsten Unterstützer
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