Zum Medizinstudium nach Ungarn

  27 Januar 2017    Gelesen: 996
Zum Medizinstudium nach Ungarn
Ein Jahr ins Warme oder dort studieren, wo die Abi-Note nicht ganz so wichtig ist: 137.000 Deutsche gingen 2014 ins Ausland, berichtet das Statistische Bundesamt. Medizinstudenten zog es vor allem nach Ungarn.
Immer mehr Deutsche entscheiden sich für ein Studium im Ausland. 2014 waren gut 137.000 deutsche Studenten an ausländischen Hochschulen eingeschrieben. Das waren 1,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Die Analyse basiert auf Daten der Industrieländer-Organisation OECD, des Statistikamts der Unesco, der europäischen Statistikbehörde Eurostat und des Statistischen Bundesamtes. Die Studie berücksichtigte alle Studenten, die entweder ihr ganzes Studium oder zumindest ein bis zwei Jahre im Ausland verbrachten.

Der Anstieg um 1,9 Prozent wirkt zwar gering, doch er ist Teil einer Entwicklung. Demnach entscheiden sich heute 58 von 1000 deutschen Studenten für ein Auslandsstudium. 2004 waren es noch 39.

Beliebtes Österreich

Am beliebtesten war 2014 erneut Österreich mit einem Anteil von knapp 20 Prozent. Dahinter folgen die Niederlande, Großbritannien und die Schweiz. In diesen vier Ländern studierten fast 60 Prozent aller im Ausland studierenden Deutschen.

Doch viele trieb es zum Studieren auch nach China. Das Land der Mitte landete im Ländervergleich auf Platz 6 und verdrängte damit Frankreich. Während 2004 etwa 2100 deutsche Studenten nach China gingen, waren es 2014 viermal so viele. Zypern ist im Vergleich eher unbeliebt: 2014 studierten nur drei Deutsche dort.

Die im Ausland gewählten Fächer variieren erheblich: So wird in den Niederlanden vor allem Jura, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften studiert. Nach Tschechien oder Ungarn gehen Deutsche vor allem wegen des Medizinstudiums. 66,4 Prozent aller deutschen Studenten in Ungarn waren angehende Humanmediziner. Der Grund: Viele Nachwuchsärzte scheitern in Deutschland am Numerus clausus und gehen deshalb zum Studieren nach Osteuropa.

Dass immer mehr Deutsche im Ausland studieren, bedeutet aber nicht, dass deutsche Universitäten unbeliebt sind. Im Gegenteil: Es kommen immer mehr ausländische Studenten an deutsche Universitäten. Im Wintersemester 2015/2016 waren an deutschen Hochschulen 251.500 ausländische Studenten eingeschrieben, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben hatten. Über 60.000 mehr als noch vor zehn Jahren.

Quelle : spiegel.de

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