Starbucks werde in allen 75 Ländern, in denen das Unternehmen Geschäfte macht, Flüchtlinge einstellen, die vor Krieg, Verfolgung und Diskriminierung geflohen seien. Beginnen werde Schultz in den Vereinigten Staaten mit der Beschäftigung von Flüchtlingen, die in ihren Ländern für das amerikanische Militär gearbeitet haben, zum Beispiel als Übersetzer.
Scharf kritisierte der Starbucks-Chef dabei auch die vom Präsidenten jüngst bekräftigen Pläne, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko hochzuziehen, um illegale Einwanderer zu stoppen. „Baut Brücken, keine Mauern“, schrieb er. Nach seinen Angaben wird Starbucks weiter in Mexiko investieren, wo der Konzern bereits 600 Cafés betreibt und ungefähr 7000 Mitarbeitern beschäftigt. Howard Schultz hatte während des Wahlkampfs Hillary Clinton unterstützt. Gerüchte, wonach er selbst nach einem politischen Mandat strebt, bestreitet er.
Elon Musk, der nie um klare Worte verlegene Gründer und Chef des Elektroautoherstellers Tesla, reiht sich nun ebenfalls in die Reihe der Kritiker des Einreise-Dekrets. „Viele Menschen, die negativ von dieser Politik betroffen sind, sind starke Unterstützer der Vereinigten Staaten“, schreibt er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Sie haben das Richtige getan, nicht das Falsche, und sie verdienen es nicht zurückgewiesen zu werden.“
Der Chef des Fahrdienst-Vermittlers Uber-Chef Travis Kalanick bezeichnete das Dekret in einem Beitrag auf Facebook als „verkehrt und ungerecht“. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte am Wochenende als erster prominenter Unternehmer die Entscheidung Trumps beanstandet. „Die Vereinigten Staaten sind eine Nation von Einwanderern und wir sollten stolz darauf sein“, schrieb er in einem Posting. Google-Chef Sundar Pinchai hat Mitarbeiter des Unternehmen, die gerade im Ausland arbeiten und aus einem der sieben betroffenen Länder stammen, aufgefordert, unverzüglich nach Hause zurückzukehren in die Vereinigten Staaten. Auch aus der Führung von Mircosoft gab es Kritik. Gerade die Technologiebranche ist besonders interessiert an gut ausgebildeten Fachleuten aus dem Ausland.
Der Vorstandsvorsitzender des Industrieunternehmens General-Electric, Jeff Immelt, erklärte in einem Firmenblog, er teile die Sorgen seiner Mitarbeiter. Immelt versprach, GE werde betroffenen Angestellten zur Seite stehen und versuchen, mit der Trump-Administration an Lösungen zu arbeiten. Auch die Führung der größten amerikanische Bank JP Morgan richtete sich im Zuge von Trumps Entscheidung nach Angaben amerikanischer Medien an ihre Angestellten. Vorstandschef Jamie Dimon versprach demnach, die Bank werde sich standhaft für diejenigen einsetzen, die vom den Dekret betroffen sein könnten. Sowohl Dimon als auch Immelt, Kalanick und Musk zählen zu einer Reihe von amerikanischen Spitzen-Managern, die den neuen Präsidenten in Wirtschaftsfragen beraten wollen.
Trump hatte am Freitag per Dekret angeordnet, dass Bürger der sieben mehrheitlich muslimischen Länder Irak, Iran, Libyen, Somalia, Syrien, Sudan und Jemen für 90 Tage keine Visa erhalten dürfen. Flüchtlingen auf der ganzen Welt untersagte Trump die Einreise für 120 Tage, syrischen Flüchtlingen sogar auf unbestimmte Zeit.
Das Verbot gilt auch für Reisende mit doppelter Staatsbürgerschaft. Ausgenommen sind nach Regierungsangaben allerdings amerikanische Staatsbürger sowie britische und kanadische Staatsbürger, die einen zweiten Pass aus einem der betroffenen Länder besitzen. Ein Vertreter aus Trumps Führungsstab sagte am Sonntag zur Verteidigung des Verbots, der Präsident wolle seinem Land ähnliche Anschläge wie in Frankreich, Belgien und Deutschland ersparen.
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