Ankara drängt Berlin zu Asyl-Absage für Nato-Soldaten

  30 Januar 2017    Gelesen: 1564
Ankara drängt Berlin zu Asyl-Absage für Nato-Soldaten
Der türkische Verteidigungsminister Fikri Işık hat Deutschland aufgefordert, Asylgesuche von 40 türkischen Ex-Militärs abzulehnen, wie die Agentur Anadolu meldet.
Die deutschen Behörden „dürfen diese Asylanträge absolut nicht annehmen“, zitiert die Agentur den türkischen Verteidigungsminister. Die deutschen Behörden müssten in der Frage der Asylanträge „sehr vorsichtig“ vorgehen, bevor sie eine Entscheidung treffen, weil die Zusammenarbeit mit dem Terrorismus ein Spiel mit dem Feuer sei, sagte Işık gegenüber dem TV-Sender NTV.

Zuvor war mitgeteilt worden, dass etwa 40 türkische Nato-Soldaten wegen der Verhaftungswelle im Zusammenhang mit dem Putschversuch im Land in Deutschland Asyl beantragt hätten.

Bislang wurden etwa 41.000 Menschen, darunter viele Soldaten, Polizisten und andere Beamte, wegen angeblicher Unterstützung der Gülen-Bewegung festgenommen. Zehntausende wurden aus dem Staatsdienst entlassen. Der Prozess in Istanbul gegen die Polizisten gilt als der bislang größte im Zusammenhang mit dem gescheiterten Putschversuch. Kleinere Prozesse gab es zuvor auch in anderen türkischen Städten.

In der Nacht zum 16. Juli war in der Türkei ein Putschversuch unternommen worden, den die Behörden jedoch unterdrücken konnten. Nach dem gescheiterten Putschversuch, bei dem mehr als 230 Menschen umgekommen und weitere 2100 verletzt worden waren, werden Massensäuberungen in Staatsbehörden, Gerichten, Geheimdiensten sowie in der Armee und im Bildungswesen vorgenommen.

Ankara beschuldigt den in den USA lebenden, oppositionellen türkischen Prediger Gülen, Drahtzieher des Putschversuches gewesen zu sein. Gülen selbst verurteilte den Putschversuch und betonte, nichts mit der Sache zu tun zu haben. Washington weigert sich bislang, Gülen an Ankara auszuliefern, was mit Mangel an Beweisen begründet wird.

Quelle : sputnik.de

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