Nach SPIEGEL-Informationen hat der Aufsichtsrat Grube in seiner Sitzung am Montag aber nur noch eine Verlängerung von zwei Jahren angeboten. Darüber war Grube offenbar so verärgert, dass er mit sofortiger Wirkung zurücktrat.
Im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung Grube drei Bedingungen für eine Vertragsverlängerung genannt:
ein besseres Unternehmensergebnis,
eine höhere Pünktlichkeit
und WLAN in den ICEs.
Im Aufsichtsrat, der in der Vergangenheit über die Personalie gespalten war, sorgte Grubes Entschluss für blankes Entsetzen. Im Konzern gibt es derzeit keinen natürlichen Nachfolger. Selbst für den Favoriten, den früheren Kanzleramtschef Ronald Pofalla, kommt Grubes Schritt zu früh.
Grube wird die Entscheidung nicht leichtgefallen sein. Die Tätigkeit als Bahn-Chef war sein absoluter Traumjob. In der Vergangenheit hatte er mehrfach Angebote anderer Unternehmen ausgeschlagen.
Bei der Deutschen Bahn erhielt Grube im Geschäftsjahr 2015 eine Festvergütung von 900.000 Euro. Inklusive Boni verdiente er gut 1,4 Millionen Euro.
Die Deutsche Bahn bestätigte, dass Konzernchef Grube zurücktritt. Der Aufsichtsrat habe am Montag einstimmig der Bitte Grubes entsprochen, seine Bestellung zum Vorstandsvorsitzenden mit sofortiger Wirkung aufzuheben, teilte das Staatsunternehmen mit.
Seinen Posten werde Finanzchef Richard Lutz kommissarisch übernehmen. Der Aufsichtsrat werde bald über einen Nachfolger entscheiden.
Quelle : spiegel.de
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