"Während der vergangenen 17 Jahre, in denen TMG ihn repräsentierte, hat Depp einen ultra-extravaganten Lebensstil geführt, der ihn zwei Millionen Dollar pro Monat gekostet hat, was er sich schlicht nicht leisten konnte", heißt es in der von TMG bei Gericht in Los Angeles eingereichten Klage. Die Firma fordert 560.000 Dollar Honorar und die Rückzahlung eines Kredits von 4,2 Millionen Dollar. Von 1999 bis 2016 war TMG mit der Verwaltung von Johnny Depps Finanzen beauftragt gewesen.
In einer Auflistung seiner Ausgaben heißt es, der 53-Jährige habe mehr als 75 Millionen Dollar in seine 14 Häuser investiert, darunter ein Schloss in Frankreich und Immobilien auf den Bahamas, mehrere Häuser in Hollywood, Los Angeles und ein Reiterhof im US-Bundesstaat Kentucky.
Hinzu kommen offenbar etwa 18 Millionen Dollar für eine Jacht, 45 Luxusautos und monatlich rund 950.000 Dollar für Privatjet-Flüge, Wein, Sicherheitskräfte und seine 40 Angestellten. Zudem besitze er etwa 200 Originale berühmter Künstler.
Außerdem habe Depp drei Millionen Dollar bezahlt, um die Asche des Autors Hunter S. Thompson in einer eigens dafür angefertigten Kanone in Colorado in den Himmel zu schießen. Um diesen Lebensstil aufrecht zu erhalten, habe sich der Schauspieler immer wieder große Summen Geld leihen müssen.
Mitte Januar hatte der Schauspieler selbst TMG verklagt und 25 Millionen Dollar für schlechte Finanzberatung und Geschäftsführung gefordert. Die Firma weist die Vorwürfe zurück. "Depp und Depp allein ist verantwortlich für die finanzielle Krise, in der er sich heute befindet", heißt es in der Klageschrift.
In den vergangenen 17 Jahren habe man alles getan, um Depp "vor seinen eigenen unverantwortlichen und verschwenderischen Ausgaben zu schützen". Auf die Warnungen seitens der Firma, sparsamer zu leben, habe der Schauspieler nicht gehört. Depps Anwälte haben bisher nicht auf die Vorwürfe reagiert.
Schon 2016 war kein gutes Jahr für ihn: Seine Scheidung von Amber Heard nach nur eineinhalb Jahren Ehe kostete ihn sieben Millionen Dollar. Zuvor hatte Heard ihn wegen häuslicher Gewalt angezeigt, das Paar einigte sich dann aber außergerichtlich.
Im Dezember landete er außerdem auf dem ersten Platz der "Forbes"-Liste der überbezahlten Schauspieler. Für jeden in Depp investierten US-Dollar hatten seine Filme im Schnitt nur 2,80 Dollar eingespielt.
Quelle : spiegel.de
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