Juwelier Tiffany verliert den Chef

  06 Februar 2017    Gelesen: 1156
Juwelier Tiffany verliert den Chef
Der Umsatz des Edeljuweliers Tiffany dümpelt seit Jahren vor sich her. Nun geht der Gewinn spürbar zurück. Indirekt ist dafür auch US-Präsident Trump verantwortlich. Das Minus hat personelle Konsequenzen.
Der weltbekannte US-Edeljuweliers Tiffany muss sich nach einem neuen Chef umsehen. Nach nicht mal zwei Jahren an der Spitze ist der Franzose Frederic Cumenal von seinem Posten zurückgetreten. Wie das Unternehmen mitteilt, erfolge der Rückzug Cumenals als CEO mit sofortiger Wirkung.

Cumenal kam 2011 vom Luxusgiganten LVMH, wo er Chef von der Champagnersparte Moet & Chandon war. Anfangs sollte er bei Tiffany den Vertrieb managen. Der Franzose rückte 2013 zum "President" auf und wurde später ausführender Konzernchef.

Der Verwaltungsrat sei von den jüngsten finanziellen Ergebnissen enttäuscht, hieß es. Während der Suche nach einem Nachfolger werde der Vorsitzende des Kontrollgremiums und frühere Chef, Michael J. Kowalski, das Unternehmen leiten. Die Suche nach einem Nachfolger für Cumenal habe bereits begonnen.

Starker Dollar belastet Juwelier

"Ich bin stolz auf das, was ich bei Tiffany erreicht habe", erklärte Cumenal. Kowalski lobte, Cumenal habe in einer für die Luxusbranche schwierigen Zeit das Führungsteam verstärkt und "wichtige Maßnahmen" getroffen, um Tiffany auf langfristigen Erfolg auszurichten.

Das Unternehmen litt zuletzt unter dem stärkeren Dollar und einem Rückgang der an Luxusgütern interessierten Touristen. Zudem zählte das berühmte Geschäft auf der 5th Avenue in New York weniger Besucher - wegen der Nähe zum Trump Tower: In dem Gebäude hatte der neue US-Präsident Donald Trump unter hohen Sicherheitsvorkehrungen vor seinem Amtsantritt zahlreiche Besucher aus der Politik und Wirtschaft empfangen.

Der Umsatz des Unternehmens liegt seit 2014 bei kaum veränderten rund 4 Milliarden Dollar. Tiffany hatte im Januar mitgeteilt, die Verkaufszahlen für November und Dezember seien schlechter als erwartet ausgefallen. Im Heimatmarkt ging der Absatz um vier Prozent zurück, in Europa sogar um elf Prozent. Ausführliche Zahlen kommen im März.

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