Die Radarstationen „Woronesch“ sind das Schlüsselelement des russischen Raketenabwehrsystems. Dieses Modell ist Experten zufolge einmalig, kann den Luftraum auf bis zu 6000 Kilometer kontrollieren und gleichzeitig bis zu 500 Objekte verfolgen. Die Präzision der Ortung beträgt einen Zentimeter im Raum zwischen der Ostküste der USA und Indien.
Aber die Tests der neuen Radarsysteme sind nicht der einzige Grund für die spontane Übung. Laut militärdiplomatischen Quellen in Moskau arbeiten die ukrainischen Streitkräfte an einer Offensive im Donezbecken. Die endgültige Entscheidung ist dem Nationalen Sicherheitsrat vorbehalten. Da sich aber die Situation in der Ostukraine weiter anspannt, ist ein Militäreinsatz nicht auszuschließen.
Das Oberhaupt der abtrünnigen Volksrepublik Donezk, Alexander Sachartschenko, sagte allerdings, es sei im Grunde egal, was der ukrainische Sicherheitsrat entscheiden werde, denn de facto befänden sich die Seiten ohnehin im Krieg. Nach seinen Worten glaubt er nicht, dass Kiew auf seinen sogenannten „Anti-Terror-Einsatz“ verzichten werde, denn „sonst würde es Kredite aus dem Westen verlieren“. Zudem sei ausgerechnet der „Anti-Terror-Einsatz“ im Osten das Unterpfand für das Überleben der ukrainischen Wirtschaft, und die Einstellung der Gefechte deshalb eher unwahrscheinlich.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Kiewer „Kriegspartei“ von Präsident Petro Poroschenko entschlossenere Schritte gegen die „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk erwartet. Angesichts dessen ist nicht auszuschließen, dass die Übung der russischen Luft- und Weltraumtruppen eine Warnung an Poroschenko vor möglichen Folgen einer potenziellen Offensive gegen Donezk und Lugansk sein könnte.
Allerdings bleiben die genauen Gründe, warum der Kreml die Übung der Luft- und Weltraumtruppen angeordnet hat, unbekannt. Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte auf die entsprechende Frage, sie sollte eher dem Verteidigungsministerium gestellt werden. Und die Militärbehörde war, wie die Zeitung schreibt, bekanntlich noch nie wirklich redefreudig.
Quelle : sputnik.de
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